Bezirk Reutte

Außerferner Initiative für Lesbos-Flüchtlinge blitzte bei LH Platter ab

420 Unterschriften einer Petition zu den Flüchtlingen auf Lesbos wurden Samstag vor dem Landhaus ausgeklappt.
© Böhm

50 Außerferner wollten am Samstag eine Petition zu den Lesbos-Flüchtlingen an Landeshauptmann Günther Platter übergeben – der blieb dem Auflauf allerdings fern.

Von Helmut Mittermayr

Innsbruck, Reutte – Der Weg war umsonst – und zudem gar nicht so wenig weit gewesen. Aus dem Außerfern hatten sich am Samstag an die 50 Personen auf den Weg nach Innsbruck gemacht, um LH Günther Platter vor dem Landhaus eine Petition der Initiative „Hoffnung für Flüchtlinge“ auf Lesbos zu übergeben. Wer dann fehlte, war der Landeshauptmann. Er hatte allerdings auch nie irgendeine Äußerung von sich gegeben, dass er zu diesem Termin kommen werde. Auch stellvertretend war niemand anwesend, einzig die Polizei verfolgte das Geschehen.

Dazu der Biberwierer Bürgermeister Paul Mascher: „Wir haben mehrere Briefe an den Landeshauptmann geschrieben und einen der Mai-Samstage für ein Treffen vorgeschlagen. Aber nie etwas von LH Platter gehört.“ Daher habe die Gruppe von sich aus dann den 26. Juni als Termin für das Date mit Platter festgelegt und in weiteren Briefen an ihn angekündigt. BM Mascher: „Wir haben ehrlich gesagt eh nicht mehr erwartet, dass er kommen wird. Aber so stur sind wir schon auch, dass wir nicht einfach daheim bleiben wollten.“

Reuttes Altbürgermeister Luis Oberer ergänzt, dass er es zudem als besondere Geringschätzung empfindet, dass die Marktgemeinde dem Landeshauptmann im März offiziell geschrieben hatte, dass Reuttes Gemeinderat einstimmig einen Beschluss gefasst hatte, Flüchtlinge aus Lesbos aufnehmen zu wollen. Platter habe sich dazu aber nie geäußert. Im Gegensatz dazu habe das Bundeskanzleramt sehr wohl geantwortet. Auch das Innenministerium. Es sah in der „direkten Aufnahme von Migranten keine nachhaltige Lösung“ und verwies auf den „überproportionalen Beitrag Österreichs zum internationalen Flüchtlingsschutz“. Seit 2015 seien 215.000 Asylanträge eingebracht und 129.000-mal Schutz zuerkannt worden. Vizekanzler Werner Kogler begrüßte hingegen die Außerferner Initiative ausdrücklich. Was auf Lesbos passiere, sei nicht hinnehmbar.

Die Außerferner Initiative ließ sich gestern nicht entmutigen, genehmigte sich eine Erfrischung in der Stadt und fuhr mit dem nächsten Zug wieder heim, wo auch weiterhin Mahnwachen abgehalten werden, um „das untragbare Schicksal der Flüchtlinge mitten in Europa“ aufzuzeigen.

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