Musik

Alles begann am Schwarzenbergplatz: Neues Album vom „Schwarzenberg Trio"

Das „Schwarzenberg Trio“ hat in auftrittsloser Zeit eine neue CD eingespielt: (v. l.) Roland Lindenthal, Franz-Markus Siegert und Hanna Bachmann.
© Andrej Kasik

Wien – Nach dem Wiener Schwarzenbergplatz, wo sie sich zum ersten Mal getroffen hatten, nennt sich das Schwarzenberg Trio, das in der live-abstinenten Zeit das Glück gehabt hat, mit einer CD (erschienen bei Quinton) gefördert zu werden. Roland Lindenthal, Solocellist der Wiener Volksoper, der in vielen Wiener Orchestern und Ensembles gefragte Geiger Franz-Markus Siegert und die Vorarlberger Pianistin Hanna Bachmann wählten dafür ihre Ausdrucksmöglichkeiten repräsentierende Werke aus Wiener Klassik und deutscher Romantik plus einer Pointe.

Ludwig van Beethovens Es-Dur-Klaviertrio Opus 1/1 braucht Transparenz und Leichtigkeit, das Perlen und Singen, die Klarheit und Balance im Miteinander, um zu seinem Strahlen zu kommen. Mozart ist spürbar und auch nachweislich nahe, und doch bringt der junge Beethoven in Wien, damals Schüler Joseph Haydns, eigene Ideen ein.

Das Klaviertrio d-Moll op. 49 von Felix Mendelssohn-Bartholdy vermittelt ebenso das Taufrische. Das Schwarzenberg Trio lässt ihm beweglich Impulsivität zukommen, und doch, wie es dem Werk gebührt, in ganz anderer Weise. Da reicht man sich im romantischen Ton die Aufgaben weiter, verdichtet schwelgerisch den Klang, die Melodien blühen, man zeigt Virtuosität.

Dazwischen, keineswegs relativierend, einfach präsent, Werner Pirchners Klaviertrio „Heimat?“, das auf der Bühnenmusik zu Felix Mitterers Drama „Kein schöner Land“ basiert.

Das stille, hin und wieder aus Melancholie aufbrechende Stück verweigert sich nicht der umgebenden Emotion, sondern bietet sie ohne Formalismen mit durch die Stile wandernder Harmonik an. Bis sich Geige, Cello und Klavier nacheinander verabschieden und ein langes Echo hinterlassen. (u.st.)

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