Kaiserwetter und gute Laune beim TT-Café in Kufstein
Nach einer einjährigen Pause freuten sich viele Kufsteiner gestern wieder bei Kaiserwetter über das Comeback der TT-Frühstückstour.
Kufstein – Heitere Sommerstimmung bei strahlendem Sonnenschein war gestern am Fischergries angesagt. Das TT-Café machte nach der von Corona erzwungenen Pause wieder Station in der Festungsstadt. Ein Gratis-Frühstück mit Kaffee von Wedl/Testa Rossa, Gebäck aus der Hofer Backbox, Silberquelle-Mineralwasser und Musik von Prime Time zog wieder viele Besucher an. Vor dem Eintritt ins Veranstaltungsgelände mussten aber erst genaue 3-G-Kontrollen am Einlass passiert werden. Ohne entsprechenden Nachweis gab es keinen Eintritt, damit sich die TT-Café-Besucher rundum sicher fühlen konnten.
TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern und Moderatorin Judith Nagiller (Tirol TV) konnten interessante Interviewgäste auf der Bühne begrüßen. Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel berichtete über die dramatischen Tage durch das Hochwasser. In dieser Dimension könne er sich an kein ähnliches Ereignis erinnern. Mittlerweile habe man die Bäche wieder frei geschaufelt. „Wenn man dem Ganzen etwas Positives abgewinnen kann, dann, dass es einen großartigen Zusammenhalt und gewaltige Solidarität gegeben hat.“
Krumschnabel kündigt an, dass er wieder für das Bürgermeisteramt kandidieren wird. Das ließ Rudi Puecher, Bürgermeister aus Brixlegg und KH-Verbandsobmann, noch offen. Aber „dass ich nicht mehr weitermache, war mal stärker in mir als jetzt“. Er berichtete über die gewaltige Belastung, die auf das Krankenhaus durch die Pandemie zugekommen ist. „Ohne die Erfahrungen aus der ersten Welle wäre das nicht zu bewältigen gewesen.“
Viele Erfahrungen hat auch eine der erfolgreichsten Sportlerinnen im Bezirk gemacht. Eva-Maria Brem, Riesentorlauf-Skiweltcupgewinnerin, berichtete aus ihrer Skifahrerpension, die sie im April angetreten hat. Im Sommer falle der Abschied leicht, „weil es immer die Zeit von intensivsten Vorbereitungen war, „heuer habe ich Zeit, den Sommer zu genießen. Wie es im Winter ist, werden wir sehen.“ Sie konzentriere sich aufs Studium und arbeite beim Zoll. Auf ihren schönsten Sieg angesprochen, meinte die Münsterin, „immer der, der nach einer schwierigen Zeit folgte“.
Hoch hinaus will Fabio Thaler, Sportmanager des Basketballclubs Kufstein Towers. Der Club konnte heuer in die zweite Bundesliga einziehen. Ziel sei es, Kufstein für eine „Weltsportart“ zu begeistern und die erste Liga zu erreichen. Im Oktober kommt es übrigens zum ersten Tiroler Derby mit den Swarco Raiders Innsbruck.
Den Pharmaunternehmen ginge es gut, aber nicht sehr gut, weil nicht jeder Impfstoffe produziere, berichtete Michael Kocher, Country President von Novartis Österreich. Er konnte auch über erfreuliche Einwicklungen in Kundl und Schaftenau berichten, wo man vom Rohstoff bis zum Penicilin alles selber erzeugen werde. „Das bedeutet für die nächsten zehn Jahre Standortsicherheit“, sagte Kocher. Auch die Initiative der Internationalen Schule komme Sandoz entgegen, „aber auch den Tirolern tut sie gut“. Firmenchef und Bauinnungsmeister Anton Rieder wiederum musste über die schwierige Situation bei der Suche nach Angestellten berichten.„Wir versuchen aber auf vielerlei Art, junge Menschen für den Bauberuf zu motivieren.“ Es sei schwierig, aber es gehe.
Über seine Ziele mit den Erler Festspielen berichtete Intendant Bernd Loebe. Er zog eine künstlerisch hervorragende Halbzeitbilanz, registrierte aber auch ein noch verhaltenes Publikumsinteresse, „da spielt auch Verunsicherung mit“, meinte Loebe. Daher gebe es für Opern und Konzerte noch Karten. Ziel sei es, Erl als Ort zu etablieren, „wo man Wagner und daneben weniger bekannte, aber interessante Werke hören kann“.
Spannend wurde es nochmals im Finale des TT-Cafés mit der Ziehung des großen Gewinnspiels: Über einen 300-Euro-Einkaufsgutschein vom Dez freute sich Gertraud Perktold, eine Testa-Rossa-Kaffeemaschine durfte Hildegard Ober mit nach Hause nehmen. (wo)