Sechs Männer wegen Sex mit 13-Jähriger vor dem Innsbrucker Landesgericht
Sechs Männer zwischen 20 und 29 Jahren mussten sich gestern wegen schweren sexuellen Missbrauchs einer Unmündigen am Landesgericht verantworten. Der wegen Kinderpornografie Siebtangeklagte hatte sie indirekt überführt, hatte er doch einer erst 13-Jährigen Videoaufnahmen ausgehändigt, die sie beim Sex mit den restlichen Angeklagten gezeigt hatten. Zuvor hatten die Männer jegliche sexuelle Handlungen mit dem Mädchen bestritten. Da der Geschlechtsverkehr einvernehmlich und ohne Gewalt erfolgt war, leugneten nun alle Angeklagten jedoch, vom Alter der einst 13-Jährigen gewusst zu haben. Bei zwei der Männer (26, 20) sah dies das Gericht gestern aber als widerlegt an. Zwei Jahre Haft sowie neun Monate plus 720 Euro Geldstrafe ergingen nicht rechtskräftig. Der Siebtangeklagte wurde für die Aufklärung mit gerade 1800 Euro Geldstrafe „belohnt“.
Über Jahre war eine 56-Jährige als Teamexpertin in einem Bezirksfinanzamt tätig. War es Übereifer oder blindmachende Routine – ab 2018 hatte die Vertragsbedienstete begonnen, Personen aus ihrem Umfeld über Abfragen von Steuerdaten auszuspähen. Das Unrechtsbewusstsein schien der Beamtin dabei abhandengekommen zu sein, plauderte sie doch über ihre Aktivitäten, was zu einer anonymen Anzeige beim Büro für Interne Angelegenheiten geführt hatte. Die Ermittlungen ergaben darauf, dass die 56-Jährige nicht nur Unternehmer, sondern sogar Kollegen und Vorgesetzte ausgespäht hatte. Dazu schienen auch Verwandte der Frau als Abgefragte auf. Diese bezeugten gestern am Landesgericht aber, dass sie um die steuertechnische Hilfe sogar gebeten hätten. Ansonsten sah Richterin Martina Eberherr aber einen sehr langen Tatzeitraum sowie allzu viele Personen, die ausgerechnet von einer Finanzbeamtin im Datenschutz verletzt worden waren. Ein Jahr Haft teilte die Richterin nicht rechtskräftig in bedingte sieben Monate plus 1200 Euro Geldstrafe auf. (fell)