Verkehr

Stau startete bereits in der Früh: Blechlawine rollt durch Tirol

Starker Reiseverkehr herrschte Samstagvormittag auf der Fernpassbundesstraße bei Vils.
© ZOOM.TIROL

Mit dem Ferienbeginn in Bayern und Urlaubsrückkehrern kam es Samstagfrüh wie prognostiziert zu umfangreichen Staus. Einmal mehr wurde die Fernpassstrecke zur Geduldsprobe für Autofahrer, aber auch am Mieminger Plateau kam es bereits zu früher Stunde zu Staus.

Innsbruck – Das verkehrsreichste Wochenende des Sommers ist angebrochen und wie prognostiziert kam es auch in Tirol bereits in den frühen Morgenstunden zu Staus: Grund für die Blechlawine war hauptsächlich der Ferienstart in den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. Aufgrund ihrer Nähe zu Österreich waren viele Autofahrer aus diesen Bundesländern bereits in den frühen Morgenstunden auf Tirols Transitrouten unterwegs, um in Richtung Süden zu kommen.

Die vergangenen Wochenenden zeigten bereits, dass die Staus jeden Samstag länger werden, die Grenzwartezeiten anstiegen und die Reisenden streckenweise bis zu vier Stunden länger unterwegs waren, berichtete die Ö3-Verkehrsredaktion. Außerdem seien die ersten Urlaubenden auf dem Heimweg, die Strecken daher auch in die Gegenrichtung überlastet.

🚗🚙🚐 Die wichtigsten Staustrecken im Reiseverkehr

  • Fernpassstraße (B179) im gesamten Verlauf
  • Mieminger Straße (B189) vor einer Baustelle bei Obsteig wird der Verkehr bis Ende August wechselweise angehalten
  • Brennerautobahn (A13) vor den Mautstellen Schönberg und Sterzing in Südtirol
  • Tauernautobahn (A10) vor den Tunnelabschnitten, zwischen Flachau und Golling, sowie bei der Mautstelle St. Michael
  • Karwankenautobahn (A11) zwischen dem Knoten Villach und dem Karawankentunnel
  • Südautobahn (A2) vor einem Gegenverkehrsbereich zwischen Packsattel und Bad St. Leonhard
  • Pyhrnautobahn (A9) vor der Mautstelle Bosruck
  • Wiener Außenringautobahn (A21) im Gegenverkehrsbereich zwischen Alland und Mayerling und vor dem Knoten Vösendorf
  • Ostautobahn (A4) vor einem Gegenverkehrsbereich zwischen Fischamend und Bruck-Ost

In den frühen Morgenstunden kam es laut ÖAMTC auf der Fernpassstraße zwischen Füssen und Bichblbach zu einem Rückstau und Wartezeiten von rund einer Stunde. Auf der Mieminger Straße bei Obsteig war kurz vor 9 Uhr auch eine lange Wartezeit angesagt: Wegen einer Baustelle kam es zu einem Rückstau, der mindestens 45 Minuten Wartezeit bedeutete.

Längste Staustrecke von München nach Kärnten

Besonders betroffen war aber einmal mehr die Tauernautobahn von Salzburg nach Kärnten. Hier gab es bereits in den frühen Morgenstunden mehrere neuralgische Staustellen, am Vormittag kam auch noch ein Unfall hinzu, der das Staugeschehen zusätzlich verschärfte. Der ÖAMTC meldete auf der rund 340 Kilometer langen Strecke von München bis zur slowenischen Grenze beim Karawankentunnel insgesamt rund 60 Kilometer Stau. Seit den Nachtstunden waren deutsche Urlauber unterwegs.

Am Samstag stockte der Verkehr nun laut ÖAMTC in Bayern auf der A8 Richtung Salzburg vor Rosenheim sowie in weiterer Folge ab Neukirchen über den Walserberg und die A10 bis Salzburg Süd jeweils auf einer Länge von rund 20 Kilometern. Richtung Süden gab es auf der A10 in Salzburg vor Flachau und in Kärnten auf der A11 vor dem Karawankentunnel jeweils etwa zehn Kilometer Stau.

Lange Wartezeiten auf dem Weg nach Kroation und Slowenien

Am Grenzübergang zu Slowenien beim Karawankentunnel in Kärnten kam es wie prognostiziert zu einer Blockabfertigung und damit verbundenen Wartezeiten von mehr als einer Stunde. Der Verkehr staute sich bis zum Vormittag auf zwölf Kilometer zurück.

Nach den letztwöchigen Erfahrungen sind auch auf der Pyhrnstrecke (A8/A9) von Suben über Wels und Graz Richtung Spielfeld Verzögerungen vorprogrammiert. „Auf Letzterer waren zweistündige Wartezeiten bei der Einreise bei Suben und Blockabfertigung vor dem Bosrucktunnel auf der A9 gang und gäbe," so der ÖAMTC.

🚗🚙🚐 Wartezeiten an den Autobahngrenzübergängen

Vor den Autobahngrenzübergängen werden sich die Wartezeiten am Reisewochenende deutlich erhöhen. Dabei sind drei bis vier Stunden Wartezeit durchaus möglich:

  • Kufstein - Kiefersfelden (A12)
  • Salzburg - Walserberg (A1)
  • Nickelsdorf (A4 und B10)
  • Suben (A8)
  • Spielfeld (A9)
  • Karawankentunnel (A11)

Kroatien-Reisende müssen an den slowenisch-kroatischen Grenzen in beiden Richtungen Wartezeiten von mehreren Stunden (vor allem bei Gruskovje/Macelj). Im Ungarn findet am Wochenende ein Formel-1-Rennen statt, Staus beim Grenzübergang Nickelsdorf (A4) sind vor allem am Sonntagabend bei der Rückreise der Grand-Prix-Besucher zu erwarten.

🚗🚙🚐 Italien - Slowenien - Kroatien

In Italien muss man auf der Strecke Villach-Udine (A23) sowohl vor den Mautstellen Wartezeiten einplanen als auch vor einer einspurigen Baustelle bei Gemona. Alle wichtigen slowenisch/kroatischen Grenzübergänge sind an jedem Wochenende verstopft. Man muss in beiden Richtungen mit stundenlangen Wartezeiten rechnen, vor allem bei:

  • Gruškovje (Strecke Maribor - Zagreb)
  • Rupa (Postojna - Rijeka)
  • Dragonja (Koper - Pula)

Fahrverbote im Bezirk Reutte

Ab 31. Juli gelten an Wochenenden Fahrverbote auf der Reuttener Straße (L69) und der Pinswanger Straße (L288) im Bezirk Reutte. Es ist eine Maßnahme seitens der Tiroler Landesregierung, um dem massiven Ausweichverkehr bei Stau auf der Fernpassstraße (B179) entgegenzuwirken. Der Ziel-, Quell- und Anrainerverkehr ist davon ausgenommen. (TT.com/APA)

🛑 Die Fahrverbote im Bezirk Reutte betreffen folgende Straßenabschnitte:

  • L 288 Pinswanger Straße (gesamter Verlauf)
  • Zusätzlich ab der Einmündung der Abfahrtsrampe in Fahrtrichtung Pflach bis zum Kreisverkehr Wiesbichl in Pflach
  • L 69 Reuttener Straße (ab Kreuzungsbereich zur L 396 Weißhausstraße / Anschlussstelle Vils) in Fahrtrichtung Pflach bis zum Kreisverkehr Wiesbichl in Pflach

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