Junge sanieren Steig: „Man bekommt ein besseres Verständnis für den Berg“
Eine der heuer 18 Umweltbaustellen des Alpenvereins befindet sich bei der Imster Muttekopfhütte: Acht junge Menschen sanieren einen Steig.
Von Alexander Paschinger
Imst – Man könnte sie als Arbeitsstelle mit besten Aussichten bezeichnen, diese Umweltbaustelle. Denn seit einer Woche sind acht junge Leute hoch über Imst dabei, mit „Pickeln, Schaufeln und Kanthölzern“ den Steig von der Imster Muttekopfhütte hinauf zum Guggersattel zu sanieren. Die Umweltreferentin der Sektion Imst-Oberland, Kerstin Zangerle, ist als Projektleiterin begeistert vom Engagement der jungen Leute: „Die Wegsanierung ist so schnell weitergegangen. Inzwischen haben wir auch schon den Bach nach dem Lawinenschaden an der Muttekopfhütte gesäubert.“
Es ist viel zu tun für die jungen Arbeiter der Umweltbaustelle. „Es ist ein schwieriges Gelände, das sehr von Erosion betroffen ist“, sieht etwa Sektionsobfrau Tini Gastl die Folgen des Klimawandels. Die Wege sind entsprechend ausgewaschen und nach Regenfällen „lettig und matschig“. Natürlich habe man selbst engagierte Wegwarte im Verein, die Hilfe der internationalen Jugend am Berg kommt aber gelegen.„Wir frühstücken um 7 Uhr, um 8 Uhr sind wir vor Ort“, beschreibt Laura Mann, eine der acht Freiwilligen, den Tagesbeginn. Zwei steile Kehren im Weg wurden abgeflacht, Rasenwasen ausgehackt und umgesetzt, Stoppschilder improvisiert und Beschilderungen neu gemacht, Schotter am Bach gesammelt und weit oben zum Verfüllen am Weg aufgebracht. „Man bekommt ein besseres Verständnis für den Berg“, sagt Laura. Und es sei auch eine Art Urlaub, „es bleibt durchaus Zeit zum Wandern und Klettern“.
Seit 1985 werden von der Alpenvereinsjugend Umweltbaustellen eingerichtet. „Heuer haben wir insgesamt 18 mit über 200 Teilnehmern“, sagt Daniela Wimmer von der Innsbrucker ÖAV-Zentrale. Am 1. Februar werden die Baustellen online gestellt und es dauere nicht lange, bis so manche Baustelle besetzt ist. „Vereinzelt sind noch Plätze frei“, sagt Wimmer. „Die im Hochgebirge sind am schnellsten weg“, weiß Laura aus Erfahrung.