Kitzbüheler Bürgermeister Winkler fordert Schritte gegen Mietwucher
Dass ehemals geförderte Wohnungen später hochpreisig als Freizeitwohnsitze vermietet werden, geht Kitzbühels BM Winkler gegen den Strich.
Innsbruck, Kitzbühel – Der Kitzbüheler Bürgermeister Klaus Winkler (VP) muss derzeit rund 60 Anzeigen bearbeiten. Dabei handelt es sich um Verdachtsfälle über illegale Freizeitwohnsitze. Es ist das Los eines Bürgermeisters in einer Tourismushochburg. Ein Teil stellt sich von Anfang an als falsch heraus, der Nachweis auf eine illegale Nutzung einer Immobilie einzig zu Ferienzwecken sei überdies nicht einfach, sagt Winkler. Was ihm derzeit aber auch Sorgen bereitet, ist die Vermietung von (ehemals) geförderten Wohnungen in der Gamsstadt.
Zum einen, so Winkler, gehe es um klassischen Mietwucher. „Wenn die Förderung abbezahlt ist, werden die Wohnungen dann zu nicht mehr verträglichen Preisen vermietet. Das kann es nicht sein.“ Der Kitzbüheler Bürgermeister betont, dass die Wohnungen ja generell mit Sozialkapital errichtet worden seien. „Auch wenn die Förderungen zurückbezahlt sind, dürften die Wohnungen aus meiner Sicht nur nach sozialen Kriterien bzw. nach Richtlinien der Wohnbauförderung vermietet werden. Entweder bis das Gebäude abgeschrieben ist oder generell auf 50 Jahre.“
Für den Kitzbüheler Bürgermeister könnte das „auch ein Schritt zu leistbarem Wohnen sein. Wenn ehemals geförderte Wohnungen vermietet werden, kommen sie wieder jenen zugute, die sich am freien Markt kaum noch eine Immobilie leisten können.“ Doch nicht nur der „Mietwucher“ regt Winkler auf, in der Gamsstadt werden auch vormals gemeinnützige Wohnungen als Freizeitwohnsitze vermietet. „Hier gehen bei uns ebenfalls Meldungen ein.“ Der Gesetzgeber in Bund und Land müsse hier reagieren, fordert das Kitzbüheler Stadtoberhaupt klare Schranken gegen die Spekulation mit Immobilien, die mit öffentlichem Geld errichtet wurden.