Bezirk Imst

125 Jahre Hildesheimer Hütte: Initialzündung für den Tourismus

BM Ernst Schöpf begrüßte Oberbürgermeister Ingo Meyer und Sektionsvorsitzenden Hans-Jürgen Marcus (v. l.) in Sölden.
© Paschinger

In Sölden wurde die letzten Tage 125 Jahre Hildesheimer Hütte gefeiert. Dabei wurde auch die Bedeutung der Schutzhütten des DAV für den Tourismus betont.

Von Alexander Paschinger

Sölden – Nicht ohne Stolz lud der Sölder Bürgermeister Ernst Schöpf die Delegation aus Hildesheim ins neue Gebäude des Ötztal Tourismus. Dort wurde den Besuchern im Erdgeschoß „der Spagat zwischen Analog und Digital“ vorgeführt. Für Dominik Linser vom Ötztal Tourismus war es die erste größere Veranstaltung in der topmodernen Tourismus-Zentrale, die gerade erst vor ein paar Wochen ihre Tore öffnete. Und die Hildesheimer, angeführt von Oberbürgermeister Ingo Meyer und DAV-Sektionsvorsitzendem Hans-Jürgen Marcus, ließen sich von den digitalen interaktiven Präsentationen faszinieren.

Der Anlass des Besuches führt wiederum weit zurück in die Anfänge des Tourismus im Ötztal. Dort, wo Gletscherpfarrer Franz Senn wirkte und wo somit eine der Wiegen des Alpenvereins steht. 1896, sieben Jahre nach der Gründung der Sektion Hildesheim, wurde am Übergang vom Windachtal ins Stubaital in den Stubaier Alpen, auf 2899 Metern, die Hildesheimer Hütte errichtet. „Im vorletzten Jahr haben wir umgebaut. Beim Aufstieg ist der Hubschrauber achtmal über mich geflogen“, erzählt Marcus. Und er erinnert damit auch an den mühsamen Bau vor 125 Jahren. „Alles musste hochgetragen werden“, erklärt Ludwig Wucherpfennig vom DAV-Hütten- und Wegereferat. „Da trugen die Männer 75 bis 80 Kilo auf ihren Kraxen hoch.“ Schutzhütten wurden damals in erster Linie gebaut, „weil die Wege zu weit waren“.

Man könne nicht zu hoch schätzen, was die DAV-Sektionen geschaffen habe, meint Schöpf. Und er hält fest: „Die Hütten waren die Initialzündung für den Tourismus.“

Heute besitzt der DAV 323 Hütten, etwa 180 davon in Österreich, „90 in Tirol“, erklärt Wucherpfennig. Man betreut 30.000 Kilometer Wanderwege, „gut die Hälfte davon in Tirol“. Eine Million Euro fließen in die Steige, mit den Hütten werden pro Jahr 20 Millionen Euro bewegt. 2003 wurde in Sölden eine Wegegemeinschaft zwischen DAV und Ötztal Tourismus ins Leben gerufen, die inzwischen auf das ganze Ötztal ausgedehnt wurde. „Das muss vor Ort organisiert werden“, betont Wucherpfennig, dass man „ohne Talbevölkerung aufgeschmissen“ wäre.

Am Samstag wurde auf der Hütte vor Ort mit den Wirtsleuten Elfriede und Gustl Fiegl und 60 Personen aus Hildesheim gefeiert. Die Hüttenwirte begehen heuer übrigens ihre 30., aber auch letzte Saison auf der Hildesheimer.

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