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Kühe muhen und Mist stinkt: Gehört Tirols Sinnes-Erbe geschützt?

Viele Städter zieht es aufs Land. Nicht immer verläuft das konfliktfrei. Wenn etwa Kuh- oder Kirchenglocken (im Bild Axams) die erwünschte Ruhe stören, bemühen manche Neo-Dorfbewohner gerne die Gerichte. (Symbolfoto)
© Rudy De Moor

Um Klagen von „Zugereisten“ vorzubeugen, wollen die Freien Wähler in Bayern Gerüche und Geräusche, die landestypisch sind, unter Schutz stellen. Auch in Tirol hat die Idee Anhänger.

Von Benedikt Mair

Innsbruck, München – Die Kirchturmglocke zu laut, am Bauernhof nebenan kräht ein Hahn aus voller Kehle und der Misthaufen müffelt auch ganz schön. Erst vor Kurzem von der Stadt aufs Land gezogen, und schon hat sich der Traum von Ruhe und reiner Luft zerschlagen. Das darf doch nicht wahr sein, da hilft nur noch eins: der Gang vor ein Gericht, um die eigene Vorstellung des Idylls mit allen Mitteln durchzusetzen. Ja, solche Menschen gibt es. Und sie werden mehr. In Bayern hat Hubert Aiwanger, Chef der Freien Wähler und stellvertretender Ministerpräsident, unlängst angekündigt, landestypische Gerüche und Geräusche unter Schutz stellen zu wollen – um Klagen vorzubeugen. Auch in Tirol findet die Idee Anklang.

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