Auto-Test

Mazda3 im TT-Test: Schlüssige Tüfteleien

Mit seinem schönen Heckabschluss verfügt der Mazda3 über ein Alleinstellungsmerkmal im dicht gedrängten Kompaktwagensegment.
© Höscheler

Den Modelljahrgang 2021 des Mazda3 hat der Hersteller noch einmal verfeinert, allen voran die technisch herausragende Variante mit dem Skyactiv-X-Aggregat.

Von Markus Höscheler

Patsch – Wenn sich Mazda in etwas reinhaut, dann mit voller Wucht und mit langem Atem. Als es vor über einem Jahrzehnt darum ging, in der Modellpalette mit frischer Formensprache und neuen technischen Ansätzen eine Zäsur zu setzen, gelang den Japanern eine wahre Meisterleistung: Das Kodo-Design fand und findet auch heute noch viel Beachtung, die Skyactiv-Leichtbau- und Motorentechnik hat sich bewährt, denn Mazda konnte einen Erfolg nach dem anderen feiern.

Im Großen und Ganzen legt Mazda viel Wert auf Individualität. Das gilt für das Erscheinungsbild ebenso wie für technische Lösungen. Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Mazda3, ein Kompaktwagen, dessen aktuelle Generation sich seit gut zweieinhalb Jahren am Markt befindet. Trotz einer Länge von 4,46 Metern offeriert der Fünfsitzer alles andere als ein Raumwunder – er versucht erst gar nicht, mit einem großen Ladeabteil zu werben. Knapp mehr als einen Kubikmeter macht es bei umgelegten Rücksitzlehnen aus, im Segment ist das weit unter dem Durchschnitt. Dem Hersteller ist dieses Maß jedoch ganz offensichtlich kein Anliegen, stattdessen setzt er auf optische Brillanz. Und die ist dem Mazda3 in Gestalt des Hatchback nicht abzusprechen. Die stark abfallende Dachlinie mit ausgeprägten C-Säulen verleiht dem Fahrzeug ein Aufsehen erregendes Alleinstellungsmerkmal – und es ist nicht das einzige.

Das zweite befindet sich unter der Motorhaube, jedenfalls dann, wenn das Skyactiv-X-Triebwerk dazu auserkoren wurde, das Modell zu bewegen. Denn dieses ist kein bloßer Benzinmotor, sondern verfügt in ausgewählten Lastbereichen über das Phänomen der Selbstzündung, das sonst nur Dieselmotoren beherrschen. Mit diesem Ansatz gelingt es Mazda, Vorteile von Benzin- und Dieselmotoren in einem Aggregat zu vereinen, dabei eine vergleichsweise hohe Leistung bei niedrigem Verbrauch zu erzielen sowie ein schnelles Ansprechverhalten umzusetzen.

Für den Modelljahrgang 2021 haben die Techniker den besonderen Motor noch einmal überarbeitet, ihn mit einem neuen (leicht reduzierten) Verdichtungsverhältnis versehen, außerdem mehr Drehmoment und etwas mehr Leistung beschert. Gleichzeitig kommt ein geringerer Verbrauch zum Tragen. Im TT-Test benötigt der viel in Anspruch genommene Mazda3 jedenfalls nur 6,1 Liter je 100 Kilometer – trotz eines überdurchschnittlich hohen Autobahnanteils. Nicht zu vergessen sind dabei die homogene Leistungsentfaltung, die außergewöhnlich hohe Laufkultur, die Harmonie mit dem manuellen Sechsganggetriebe und dem hier gewählten Vorderradantrieb.

Bei aller Lobhudelei für den Benzinmotor verdienen die Innenausstattung mit dem hochwertigen Infotainment-Touchscreen samt erlesenen Bedienelementen, der ausgewogene Fahrkomfort und der Testwagenpreis von 33.920 Euro ebenso Beachtung.

Verwandte Themen