BMW 330e: Freude am Fahren in doppelter Form
Der Dreier-BMW ist schon für sich ein Spaßmacher. Der 330e lässt es als 252-PS-Hybrid aber so richtig krachen – oder summt ganz leise.
Von Reinhard Fellner
Patsch – Der Dreier-BMW gehört zu den wichtigsten Säulen im BMW-Modellprogramm – auch die Neuauflage hat sich schon wieder zum Renner entwickelt. Von den Dimensionen her ist der aktuelle Dreier nun aber vollends in der Mittelklasse angekommen. So kratzt der neue Touring mit über 4,7 Metern Länge und gut 1,8 Metern Breite schon an den Dimensionen verflossener Fünfer-Modellreihen. Auch sonst strebt das in Blech gestanzte Synonym der sportlichen Mittelklasse nach Höherem. Im TT-Test dazu der 330e – der bisweilen stärkste Plug-in-Hybrid-Antrieb in der Dreier-Reihe. Die Kombination aus einem 184-PS-Benziner und einem 113-PS-E-Motor bringt eine Gesamtsystemleistung von 252 PS, die sich über zehn Sekunden sogar auf 292 PS steigern lässt. Gleichzeitig wuchtet das System 420 Newtonmeter zu den Antriebswellen.
Noch Fragen? Nur so viel: Dasselbe System kommt schon mit dem großen Fünfer exzellent zurecht. Im Dreier erzeugt es ein Gefühl von ungemein souveräner Motorisierung – und jede Menge Spaß. Der 330e sprintet nämlich nicht nur in unter sechs Sekunden auf 100 km/h, sondern macht den Bayern mit nahezu perfekt abgestimmtem Fahrwerk, Allradantrieb, direkter Lenkung und famos arbeitender Achtgangautomatik zum Herrn der Landstraße und der kurvigen Pässe. Es ist insgesamt schon beachtlich, welches Paket hier in puncto Technik und Feinabstimmung geschnürt wurde. Das berühmte deutsche Ingenieursauto – hier ist es!
Aber auch innen hat der aktuelle Dreier einen spürbaren Sprung nach oben gemacht. Nicht nur platzmäßig, sondern auch bei den Materialien. Eine klare Empfehlung übrigens für die im Testwagen verbaute Lederausstattung „Vernasca Cognac Dekorsteppung“. Besser kann man 1220 Euro netto in einem Fahrzeug nicht anlegen. Eine Top-Lederqualität paart sich hier mit einem Cognacbraun, das wir auch schon bei nobelsten Italienern gesehen haben. Darin genießt man auch gerne ein weiteres Talent des 330e: das lautlose Dahinstromern im E-Antrieb. Das klappt über 45 Kilometer und bis zu 140 km/h. Auch der E-Antrieb beschleunigt übrigens mit Nachdruck. Der Akkustand kann jedoch auch für spätere Einsätze aufbewahrt und während der Fahrt geladen werden. Aufgeladen wird an der Wallbox in vier Stunden oder im Betrieb an der Haushaltssteckdose über acht Stunden. So ist das edle Spaßmobil auch eine besonders smarte Lösung für Pendler.
Diese müssen im Gegenzug mit erhöhtem Gewicht und einem auf 410 Liter reduzierten (Normalstellung) Laderaum leben. Auch das Tankvolumen von 40 Litern macht nicht jedermann froh.
Unter dem Strich aber Kleinigkeiten bei einem der überzeugendsten Plug-in-Hybriden, die sich derzeit am Markt tummeln. Die Limousine startet mit Heckantrieb (nehmen Sie Allrad!) bei 47.900 Euro.