Osttirol

Neuer Naturschutzverein wird in Osttirol aktiv

Stefan Kinner, Laura Winkler, Helmut Beham, Renate Hölzl, Edith Noner und Birgit Hippacher (v. l.) bilden den Vorstand des neuen Vereines „Osttirol Natur“.
© Blassnig

Renate Hölzl gründete mit weiteren ehemaligen Mitgliedern des Vereines Erholungslandschaft Osttirol den neuen Verein „Osttirol Natur“.

Von Christoph Blassnig

Lienz – Mit einem Paukenschlag beginnt vielleicht eine neue Ära für den Naturschutz in Osttirol: Renate Hölzl als Obfrau gründete mit fünf weiteren Vorstandsmitgliedern den Verein „Osttirol Natur – Verein zum Schutz der Osttiroler Natur- und Kulturlandschaften “, abgekürzt als „ON“, was für „einschalten, anfangen, beginnen“ stehen soll. Neben Hölzl selbst haben drei weitere ON-Vorstandsmitglieder erst kürzlich den Verein Erholungslandschaft Osttirol (VEO) verlassen. Und zwar aus Protest, weil Hölzl nach nur einem Jahr als Obfrau von Erholungslandschaft Osttirol von dessen Vorstand zum Rücktritt aufgefordert worden war und den Verein schließlich verlassen hat. Damit gibt es nun zwei Vereine, die den Naturschutz zum Inhalt haben.

Im VEO war Hölzl in Ungnade gefallen, weil sie Anfang Juni, gemeinsam mit Laura Winkler und als Privatperson, als Bürgerinitiative angetreten war, um ein Parkplatz-Projekt der Lienzer Bergbahnen (LBB) am Fuß des Hochstein zu verhindern. Die Seilbahn-Aktiengesellschaft hat zwei Haupt-Aktionäre, nämlich die Stadt Lienz und den Mehrheitseigner Tourismusverband Osttirol mit seinem Obmann Franz Theurl. Theurl wiederum ist außerdem auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bergbahnen und mit deren Geschäftsführer Mario Tölderer verantwortlich für einen Grundkauf im Nahbereich der Hochstein-Talstation. Auf diesem Areal liegt jene seit Jahrzehnten unberührte Fallobstwiese, an deren Stelle die LBB gerne 119 Parkplätze errichten und bewirtschaften würden. Renate Hölzl und Laura Winkler sammeln weiterhin Unterschriften für den Erhalt dieses „ökologischen Naturjuwels“. Der VEO-Vorstand wollte dieses Engagement Hölzls „als Privatperson“ auf keinen Fall mittragen, befürwortete den Bau der Parkflächen als „ökologisch verträglich“ und verlangte schließlich erbost den Rücktritt der Obfrau. Pikantes Detail ist die Tatsache, dass im VEO-Vorstand seit der Wahl Hölzls zur Obfrau vor einem Jahr mit Verena Frömel-Tomasi und Werner Frömel zwei Mitglieder sitzen, die als Vertraute von Franz Theurl gelten dürfen. Das hatte unter zahlreichen VEO-Mitgliedern für Unverständnis gesorgt.

„Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Bevölkerung zu informieren und auf ökologisch fragwürdige Projekte aufmerksam zu machen“, nennt Hölzl als Ziel des neuen Vereines. Man wolle Alternativen aufzeigen, etwa Photovoltaik auf bereits verbauten Flächen statt des Ausbaus von Wasserkraft. Mit Gewässern beschäftigt sich Renate Hölzl, der Flächenversiegelung nimmt sich Laura Winkler an. Beim Thema Verkehr engagiert sich Helmut Beham, er wirkt als Hölzls Stellvertreter und ist außerdem für Fridays For Future Osttirol aktiv. Stefan Kinner will als Techniker vorliegende Projekte „als Vermittler“ fachlich bewerten. Der Verein hat unter www.osttirolnatur.at eine eigene Homepage gestartet und wirbt jetzt um weitere Mitglieder.

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Catharina Oblasser

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