Verwechslung

Mit Mafiaboss verwechselt: Mann in Niederlanden brutal verhaftet

Ein schwer bewaffnetes Einsatzkommando verhaftete einen 54-Jährigen in Den Haag. Die Verwechslung wurde erst drei Tage später aufgeklärt.
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Ein Mann saß in einem Restaurant in Den Haag, als ein schwer bewaffnetes Einsatzkommando den Raum stürmte und ihn brutal verhaftete. Drei Tage verbrachte der 54-Jährige dann in einem Hochsicherheitsgefängnis unter Schwerverbrechern. Dann erst konnte geklärt werden: Es lag eine Verwechslung vor.

Den Haag – Zum Opfer einer üblen Verwechslung ist ein englischer Formel-1-Fan in den Niederlanden geworden: Der 54-Jährige wurde von den Behörden für einen sizilianischen Mafiaboss gehalten und landete deshalb hinter Gittern. Am Samstag wurde der Mann aus Liverpool schließlich nach dreitägiger Haft entlassen. Ein schwer bewaffnetes Einsatzkommando der Polizei hatte den Engländer zuvor am Mittwoch in einem Restaurant in Den Haag festgenommen.

Die Polizisten stürmten das Lokal, legten den Mann in Handschellen und banden ihm die Augen zu. Zuvor hatten die italienischen Strafverfolgungsbehörden einen internationalen Haftbefehl gegen den Mann ausgestellt. Sie hielten ihn irrtümlich für den sizilianischen Mafiaboss Matteo Messina Denaro, der seit 1993 auf der Flucht ist.

Nach seiner Festnahme wurde der Mann in das Hochsicherheitsgefängnis in Vught gebracht, wo einige der berüchtigtsten Verbrecher des Landes einsitzen. "Der Mann, der zuvor in dieser Woche in einem Haager Restaurant festgenommen wurde, ist nicht der von den italienischen Behörden gesuchte Mann", teilte die niederländische Generalstaatsanwaltschaft nun nach Prüfung der Identität des Festgenommenen mit. Dieser sei deshalb "unverzüglich" freigelassen worden.

Leon van Kleef, der Anwalt des Verwechslungsopfers, sagte, sein Mandant sei laut eigener Schilderung von seinem Wohnort in Spanien in die Niederlande gereist, um sich das Formel-1-Rennen am vergangenen Wochenende in Zandvoort anzuschauen. Was der Mann dann erlebt habe, sei "wie ein schlechter Film, ein Albtraum". Van Kleef sagte auch, dass er mögliche Schadenersatzforderungen prüfe. (APA, AFP)

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