Kino

Kenneth Branaghs „Belfast" gewinnt beim Filmfest in Toronto

Kenneth Branagh war der große Gewinner des 46. Toronto International Film Festival.
© GEOFF ROBINS

Der irische Regisseur thematisiert in seinem bewegenden Drama „Belfast“ seine Kindheit im turbulenten Nordirland der späten 1960er-Jahre. Beim Filmfestival in Toronto hat das persönliche Werk das Publikum begeistert.

Toronto – Das Nordirland-Drama „Belfast" von Regisseur Kenneth Branagh ist der Siegerfilm beim 46. Toronto International Film Festival (TIFF). Das gaben die Leiter des Festivals, Joana Vicente und Cameron Bailey, am Samstagabend (Ortszeit) während einer Galaveranstaltung in Toronto bekannt. Die bewegende Coming-of-Age-Geschichte mit Caitríona Balfe und Jamie Dornan in den Hauptrollen begeisterte das Publikum der kanadischen Metropole, das traditionell den Gewinner wählt.

Der zweite Platz ging an das kanadische Drama „Scarborough" von Shasha Nakhai und Rich Williamson. „Belfast" spielt im turbulenten Nordirland der späten 1960er Jahre. Der Film begleitet den jungen Buddy (Jude Hill) auf seinem Weg durch eine Welt aus Arbeiterkämpfen, tiefgreifenden kulturellen Veränderungen und Gewalt. Halt findet er bei seinem charismatischen Vater (Dornan) und seiner Mutter (Balfe) sowie seinen Großeltern (Ciarán Hinds und Judi Dench) und deren Geschichten.

Mit dem TIFF Tribute Actor Award wurden die Schauspieler Jessica Chastain (44) und Benedict Cumberbatch (45) ausgezeichnet. Der Kanadier Denis Villeneuve („Arrival", „Dune") wurde bei der Verleihung mit dem TIFF Ebert Director Award für sein Regiewerk geehrt. Die US-Sängerin Dionne Warwick erhielt den TIFF Special Tribute Award für ihr Lebenswerk.

Chastain war mit zwei Weltpremieren beim TIFF vertreten, dem Drama „The Forgiven" mit Ralph Fiennes sowie der Filmbiografie „The Eyes of Tammy Faye" über die Ehe der umstrittenen TV-Evangelistin. „Ich fühle mich auf diesem Festival zu Hause", sagte Chastain nach der Verleihung. „Ich war vor zehn Jahren zum ersten Mal hier und bin seitdem immer wieder gekommen, um meine Liebe zum Kino mit Filmemachern und dem Publikum zu feiern. Ich fühle mich sehr geehrt."

Cumberbatch zeigte sich bei seiner Rede in Toronto gerührt und dankbar. "Mein Beruf ist ein Privileg. Ich konnte eine Vielzahl von Charakteren verkörpern und habe im Laufe meiner Karriere von ihnen gelernt. Sie boten mir die Möglichkeit, als Mensch und hoffentlich auch als Künstler zu wachsen", sagte der Brite.

Cumberbatch hatte in Toronto ebenfalls zwei Filme präsentiert: Die Filmbiografie „The Electrical Life of Louis Wain", in der er den britischen Künstler Louis Wain spielt, der vor allem durch seine Katzenbilder berühmt wurde. Zum anderen begeisterte der britische Schauspieler das Publikum im Brüderdrama „The Power of the Dog" der neuseeländischen Regisseurin Jane Campion, die vor einer Woche beim Filmfest in Venedig mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet wurde.

Bei dem zehntägigen Filmfest in Toronto konkurrierten heuer über 130 Filme um die Gunst der Zuschauer, darunter auch der Kurzfilm „Train Again" des österreichischen Filmemachers Peter Tscherkassy. (APA, dpa)

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