200 Jahre TIROLER VERSICHERUNG – 200 000 Euro für Frauen und Kinder
1821. Durch kaiserliche Genehmigung wird mit der TIROLER die erste Feuerversicherung Österreichs gegründet. Eine Tiroler Pionierleistung. Zum 200-Jahr-Jubiläum startet die TIROLER die Initiative „Frau TIROLER“ und fördert Frauen- und Kinderprojekte in der Europaregion Tirol mit 200 000 Euro.
Im September 1821 bewilligte Kaiser Franz I. erstmals die Gründung einer Feuerversicherung in Österreich – und zwar in Tirol. Die Idee entstand aus einem Grundbedürfnis der Bevölkerung – Schutz vor den Folgen verheerender Brände, die so manche Existenz zerstören. Geringe Beiträge aller halfen Betroffenen und lösten existenzielle Probleme.
„Es ist durchaus bemerkenswert, dass diese Details und damit die Tiroler Pionierleistung im Osten Österreichs immer wieder ausgeblendet werden. Vermutlich ist es schwer einzugestehen, dass wesentliche Grundsteine der österreichischen Versicherungswirtschaft nicht in Wien, sondern in Tirol gelegt wurden“, merkt Vorstandsvorsitzender Walter Schieferer mit einem Augenzwinkern an.
Die Statuten, die 1823 veröffentlicht werden, legen – unter anderem – klar fest: Die Anstalt erstreckt sich auf Alt-Tirol (inkl. Trentino) und Vorarlberg und ist ein Privatverein. Kein öffentlicher Eigentümer, keine Versicherungspflicht. Der Verein „gehört“ den Kunden und sonst niemandem. Der Ein- und Austritt ist freiwillig und allen möglich.
Den Wurzeln treu geblieben
Die Statuten sind auch heute noch, nach zwei Jahrhunderten, inhaltlich fast unverändert gültig: Bis heute ist die TIROLER ein Verein auf Gegenseitigkeit – von den und für die Menschen in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Die Grundprinzipien sind Solidarität, nachhaltiges Wirtschaften, Schadenverhütung und gelebte Regionalität. Die Gesellschaftsform hat sich vor allem in schweren Zeiten bewährt. Und heute blickt die TIROLER auf das in jeder Hinsicht erfolgreichste Jahrzehnt ihrer Unternehmensgeschichte zurück.
Gesellschaftliche Herausforderungen 2021
„Vor 200 Jahren machten die verheerenden Brände den Menschen zu schaffen. Heute stehen wir vor anderen gesellschaftlichen Herausforderungen. Vor allem die erschreckende Gewalt gegen Frauen und Kinder und auch die noch immer noch in zu vielen Bereichen spürbare Benachteiligung von Frauen“, sagt
TIROLER Vorstand Franz Mair und ergänzt: „Hier muss sich im Denken und Handeln noch einiges ändern. Wir nehmen unser Jubiläum zum Anlass, ein Zeichen zu setzen – indem wir die Thematik in den Mittelpunkt unseres Jubiläums stellen und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.“
Für Chancengerechtigkeit und gegen Gewalt
„Unser Bestreben ist es, in die Zukunft zu investieren und Mut zu machen. Mit einer Initiative, die Frauen und Kinder stärkt. Eine Initiative, die gelebte Chancengerechtigkeit fördert und den Kampf gegen Gewalt ebenso unterstützt wie Schutz und Hilfe für die Opfer“, bringt Vorstandsdirektorin Isolde Stieg den Grundgedanken der Aktion auf den Punkt.
Fachjury & Online-Abstimmung für die Projekte
Wie die 200.000 Euro verteilt werden, entscheidet je zur Hälfte die Bevölkerung und eine Fachjury. Eingereicht werden können alle Projekte, die grundsätzlich den Förderbedingungen entsprechen. Die Fachjury prüft die Qualität, dann werden die Einreichungen für die gesamte Bevölkerung in der Europaregion Tirol zur Online-Abstimmung freigeschaltet. Je mehr Stimmen ein Projekt erhält, umso mehr Geld bekommt es (maximal 10.000 Euro). Die Fachjury besteht aus Andrea Hohenegger (Opferschutzgruppe Klinik Innsbruck), Eva Pawlata (Gewaltschutzzentrum Tirol), Elisabeth Rathgeb (Caritas Tirol), Martina Steiner (Plattform offene Jugendarbeit) und Martin Ritsch (Männerberatung) und stellt die Qualität der zur Online-Abstimmung eingereichten Projekte sicher. Darüber hinaus verteilt die Jury weitere 100.000 Euro nach eigenem Ermessen.
Mehr Informationen zu Einreichung, Teilnahmebedingungen sowie rechtliche Hinweise sind auf frautiroler.info zu finden.
Seit 200 Jahren der Zeit voraus
1821: Gründung der Feuer-Assekuranz-Anstalt für Tirol, als Privatverein auf Gegenseitigkeit. 1823: Veröffentlichung der Statuten der „Feuer-Versicherungs-Anstalt für Tirol“. 1899: Rund 100.000 Mitglieder haben etwa 160.000 Gebäude versichert. 1919: Nach dem 1. Weltkrieg verliert die TIROLER ihre Mitglieder in Südtirol und im Trentino. 1938: Die Nazis entheben Direktor Josef Dobin.
1945 übernimmt er wieder die Leitung der TIROLER. Erste Aufgabe: die Wiederinstandsetzung der zerbombten Zentrale. 1979: Mehr als die Hälfte der Häuser in Tirol sind bei der TIROLER gegen Feuerschäden versichert. 1998: Aus der Tiroler Landesversicherung V.a.G. (Tiland) wird die TIROLER VERSICHERUNG V.a.G. 2000: Walter Schieferer und Franz Mair übernehmen die Vorstandsagenden. 2006: Die TIROLER eröffnet nach 87 Jahren in Bozen wieder eine Landesdirektion für Südtirol. 2020: Die TIROLER wird vom Wirtschaftsmagazin Trend zur Top-Arbeitgeberin gekürt.