Bundesliga

Pulverfass Rapid: Die WSG Tirol sucht heute nach dem Zünder

Es ist schon ein bisschen her, als die WSG Tirol im Dezember 2020 mit Torschütze Thanos Petsos (Mitte) im Allianz Stadion jubelte. Der 3:0-Erfolg im Grunddurchgang war eine Sternstunde der so starken Vorsaison. Heute plant die WSG ein Deja-vu.
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Vor dem „Kellerduell“ zwischen Rapid Wien und der WSG Tirol (14.30 Uhr, live Sky) gleicht das Wiener Allianz Stadion einem Pulverfass.

Von Tobias Waidhofer

Wien – Eines scheint sicher: Nach fünf Niederlagen in den vergangenen sechs Spielen wird Rapid Wien die WSG Tirol heute (14.30 Uhr, live TT.com-Ticker und Sky) gleich zu Beginn „auffressen“ wollen.

„Die Anfangsphase wird wichtig, wir wissen, was uns erwartet. Wenn wir so passiv wie in den ersten 15 Minuten gegen Ried starten, wird es nicht gut gehen“, weiß auch WSG-Trainer Thomas Silberberger, dass die Spieler des Rekordmeisters danach streben werden, die Zuschauer schnell auf ihre Seite zu ziehen. Geht andererseits heute die WSG in Führung, könnte das Pulverfass Allianz Stadion vor der Explosion stehen. Die Frage ist aber, ob wirklich viel los sein wird. Denn dem Vernehmen nach streikt die organisierte Fanszene der Hütteldorfer wegen der seit 1. Oktober geltenden 2-G-Eintrittsregel in Wien, nach der nur noch geimpfte oder genesene Personen Matches verfolgen dürfen.

„Vielleicht können wir diese explosive Mischung ausnützen“, hofft auch Silberberger. Es wird jedenfalls viel Unbekümmertheit brauchen, denn für viele junge Tiroler wird es der erste Auftritt im – auch ohne die Rapid-Ultras – mit Abstand stimmungsvollsten Stadion des Landes. „Das wird eine große Bewährungsprobe für meine Mannschaft“, betont Silberberger, der nach dem Spiel gleich in Wien bleibt, weil er bei der Bruno-Gala am Montag als Trainer des Jahres nominiert ist.

⚽ Bundesliga, 10. Spieltag

Samstag

SV Ried - Austria Klagenfurt 1:1 (1:0)

  • Tore: 1:0 (4.) Chabbi, 1:1 (56.) Gemicibasi

FC Admira - SCR Altach 2:0 (1:0)

  • Tore: 1:0 (8.) Ebner, 2:0 (52.) Mustapha

WAC - Austria Wien 1:0 (1:0)

  • Tor: 1:0 (43.) Baribo

Sonntag

  • TSV Hartberg - Sturm Graz 14.30 Uhr
  • Rapid Wien - WSG Tirol 14.30 Uhr
  • Red Bull Salzburg - LASK 17.00 Uhr

Das ist sein Gegenüber – die weiteren Nominierten heißen Jesse Marsch und Christian Ilzer – nicht. Und ganz allgemein weht Didi Kühbauer, der heute gegen die WSG sein 100. Liga-spiel als Rapid-Coach bestreiten wird, bereits ein rauer Wind um die Nase. „Meine Jungs wissen, dass wir am Sonntag eine gute Partie benötigen und sie werden diese auch absolvieren“, war sich der 50-Jährige sicher. Am Donnerstagabend hatten seine Schützlinge einen beherzten Auftritt in der Europa League bei West Ham United hingelegt, allerdings trotzdem mit 0:2 verloren.

Apropos West Ham. Das Match hat sich natürlich auch WSG-Trainer Thomas Silberberger zu Gemüte geführt, Blaupause stellt der Auftritt der „Hammers“ freilich keine da: „West Ham hat zehnmal so viel Budget wie Rapid, das heißt sie haben hundert Mal so viel Budget wie wir. Was soll ich da kopieren?“

Nach den Ausfällen von Maxime „Bobo“ Awoudja und Felix Bacher wird heute wieder der etatmäßige „Sechser“ Thanos Petsos in die Innenverteidigung rücken. Viel darf in der defensiven Zentrale also nicht mehr passieren. Im allergrößten Notfall wird wohl Routinier Fabian Koch von der rechten Seite in die Mitte rücken müssen.

Das Match im 14. Wiener Gemeindebezirk ist heute gleichzeitig auch das Duell um die „Rote Laterne“. Und wenn diese am Sonntag gegen 17 Uhr im Allianz Stadion hängt, dann hat die WSG Tirol alles richtig gemacht ...

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