Innsbruck

„Meet and Greed“: Kunstkammerstücke von heute, die mehr als nur schön sind

„Thimble“ nennt Maria Köfler ihr aus Eigenhaar und weißem Faden gehäkeltes und unter einen Glassturz gestelltes Objekt.
© Günter R. Wett

Innsbruck – Als Kuratorin des Vektor in der Haller Burg Hasegg ist Maria Köfler keine Unbekannte, als Künstlerin sehr wohl. Was sich mit ihrer Ausstellung „Meet and Greed“ in Charly Walters Wiltener openspace ändern soll. Wo Köfler Arbeiten zeigt, die unübersehbar die gelernte Kunsthistorikerin verraten, strotzen ihre gern in opulente alte Rahmen gesetzten Zeichnungen oder unter Glasstürze gestellten Objekte doch vor Referenzen an die Großen der Zunft.

Allerdings ohne sie platt zu zitieren, sondern um sich auf diese Weise ihre eigene Welt zu erzeichnen. Wobei die Künstlerin bei ihrem Tun weit ausholt, eintaucht in antike wie aktuelle Ober- und Unterwelten. Am liebsten zeichnend auf großen Papieren, die sie in akribischer Delikatesse in höchst dekorative Tableaus verwandelt. In die einzuschauen man sich Zeit nehmen sollte, um selbst dann die hier versteckte Symbolik oft nicht wirklich zu durchschauen.

Fast wie Kunstkammerstücke kommen dagegen Köflers Objekte daher, etwa ein aus Wachs, Draht und Eigenhaar gemachter, von einer Spielzeugeisenbahn umkreister „Melting Pot“, gefüllt mit Lunte, die bei der Finissage der Schau morgen um 17 Uhr angezündet werden soll. (schlo)

Openspace. Mentlgasse 12b, Innsbruck; bis 8. Oktober, Mo–Fr 13–18 Uhr

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