Forscher Füller bei „Tirol Live“: Weniger Arbeit, mehr Car-Sharing
Lebensraum Tirol Holding und Uni Innsbruck haben einen Blick in die Zukunft Tirols geworfen.
Innsbruck – Wie wollen wir in zehn Jahren leben und arbeiten? „Möglichst gesund, nachhaltig und im Einklang mit der Natur“, sagt Johann Füller. Der Wissenschafter ist Studienleiter der „Perspektive Tirol 2030“, einer Studie der Lebensraum Tirol Holding und der Uni Innsbruck. Darin wurden 56 Unternehmer gefragt, wie sie Tirol in zehn Jahren erleben wollen. Herausgekommen sind bekannte Forderungen und neue Vorschläge, wie Füller gestern TT-Redakteurin Anita Heubacher im „Tirol-Live-Studio“ schilderte.
📽️ Video | Johann Füller in „Tirol Live"
So könnte eine 35-Stunden- bzw. Vier-Tage-Woche tatsächlich Realität werden, sagte der Forscher – und das Leben von Touristikern bis Landwirten erleichtern. Auch die durch Covid beschleunigte digitale Arbeitswelt werde zunehmend zur Normalität. Die Studie beschäftigt sich aber nicht nur mit einzelnen Branchen, sondern soll „ein Leitbild für den ganzen Standort“ sein, betrifft also unter anderem auch Themen wie Raumordnung oder Verkehr. Letzterer soll CO2-neutral und „intelligent gesteuert“ sein, sagt Füller. Sprich: Digitale Systeme sollen durch Stauvorhersagen und angebotene Alternativen für eine Entzerrung in beliebten Ausflugstälern sorgen.
Car-Sharing soll aus der Nische in die Mitte ziehen – aktuell sitzt laut VCÖ in 90 Prozent der Autos nur eine Person – und elektrisch betriebene Shuttles in Tourismusregionen den Individualverkehr ersetzen.Nicht neu, aber umstritten: Die Herkunftsbezeichnung soll verpflichtend in heimische Speisekarten ziehen.
Ob die Ideen aus dem Strategiepapier auch Wirklichkeit werden, wird sich zeigen – das ganze Gespräch zu den möglichen Szenarien ist aber auf jeden Fall auf der Webseite der TT nachzusehen und als Podcast nachzuhören. (TT)