Enrique Gasa Valga bei „Tirol Live“: Mamas Tipp in getanzter Form
Am Sonntag wird Enrique Gasa Valgas neues Tanzstück „Romy Schneider“ am Tiroler Landestheater uraufgeführt. Bei „Tirol Live“ spricht er über eine Kochstunde mit Folgen.
Innsbruck – Mit zwei Wochen Verspätung, die Sanierung wurde nicht rechtzeitig fertig, geht im Großen Haus des Tiroler Landestheaters am Sonntag erstmals wieder der Vorhang auf. Zu sehen ist ein weiteres Tanzstück des Chefs höchstpersönlich: Tanzcompany-Direktor Enrique Gasa Valga setzt Romy Schneiders allzu kurzes, turbulentes Leben zwischen schauspielerischen Höhenflügen und privaten Abstürzen in Szene.
Mit fremden Federn will sich der Katalane aber nicht schmücken. „Die Idee zum Stück ,Romy Schneider‘ ist von meiner Mama“, erzählt Gasa Valga im Interview mit Anita Heubacher bei „Tirol Live“, dem neuen TV-Format der Tiroler Tageszeitung. „Beim Kochen“ habe Mutter Gracia ihrem Filius Enrique die Vita der Schauspieler-Ikone in allen Details erzählt. Und ihm abschließend folgenden Tipp mitgegeben: „Dein nächstes Ballett solltest du Romy widmen.“
📽️ Video | Enrique Gasa Valga in „Tirol Live"
Gesagt, getan. Am 17. Oktober steigt die erste von insgesamt 14 Vorstellungen im Großen Haus (es gibt noch Restkarten). Und im Programmheft ist Mama Gracia Valga als Ideengeberin an prominenter Stelle vermerkt. Ehre, wem Ehre gebührt.
Als Choreograf und Regisseur hat Gasa Valga auch die Musik selbst ausgewählt, passend zu den Stationen von Romys Biografie: ihre Rolle als junge Kaiserin in den bis zum Exzess wiederholten „Sissi“-Filmen, ihre spätere Karriere in anspruchsvollen Rollen an der Seite ihres Liebhabers Alain Delon und anderer, ihre Ehen und privaten Tragödien.
Gut möglich, dass bei der getanzten Version von „Romy Schneider“ im Saal manches Tränchen zerdrückt wird. „Die Sissi-Rolle war für Romy eine Art Gefängnis“, ist Gasa Valga überzeugt. Diesem Gefängnis versuchte sie zeit ihres Lebens zu entkommen.
2003 kam Gasa Valga als Tänzer ans Tiroler Landestheater. Seit 2009 leitet er die Tanzcompany. Unter seiner Ägide hat sich Innsbruck auch international als Stätte für modernes Tanztheater einen Namen gemacht. Hunderte VortänzerInnen bewerben sich Jahr für Jahr für eine der wenigen verfügbaren Stellen (18 insgesamt). Innsbruck gilt als Sprungbrett für junge Talente auf dem Weg zur weiteren Bühnenkarriere.
Apropos: Wie sieht es in Sachen Zukunftsplanung bei ihm selbst aus: Gab oder gibt es Versuche anderer Theater, Gasa Valga aus Innsbruck loszueisen? Bei der Antwort auf diese Frage sucht der Tanzprofi kurz nach den passenden Worten. Dann meint er: „Ich bin in Innsbruck noch nicht fertig. Ich liebe die Stadt und hoffe, dass ich dem Publikum noch viel geben kann.“
So stört es ihn auch nicht weiter, dass er, obwohl ein ausgewiesener Publikumsmagnet, vom Landestheater stets nur einen Einjahresvertrag erhält: „Es ist nicht so wichtig, wie lange mein Vertrag läuft. Ich bin so lange hier, wie das Publikum meine Stücke sehen will.“ (mark)