Nach 30 Stunden ohne Schlaf in Gruppe gerast: 53-Jähriger verurteilt
An den folgenschweren Moment Mitte August diesen Jahres kann sich der 53-Jährige nicht mehr erinnern. Er war abends, im Dunklen hinter dem Steuer eingeschlafen und in eine Urlauberfamilie aus Deutschland gerast, die am Straßenrand entlangspazierte. Ein 72-Jähriger wurde auf den Boden geschleudert und schwer verletzt. Seine Frau, der gemeinsame Sohn, die Schwiegertochter und das Enkelkind blieben unverletzt.
„Es grenzt an ein Wunder, dass es keine Toten gab“, sagte die Richterin gestern am Innsbrucker Landesgericht, vor dem sich der Lenker verantworten musste. Bevor der Unfall passierte, hatte der Tiroler, welcher zu allen Vorwürfen geständig war, 30 Stunden nicht geschlafen. Arbeiten habe er müssen, in mehreren Schichten, sei nicht dazu gekommen, ins Bett zu gehen. Und dann „wollte ich an die frische Luft“, um beim Schwammerlsuchen Kraft zu tanken, erklärte der Mann. Auf dem Weg vom Wald nach Hause kam es zur Kollision. Weil er nicht bemerkt haben will, dass er Menschen erfasst hatte, setzte er seine Fahrt einfach fort.
„Zwei Sehnen in der rechten Schulter waren gerissen, ich hatte eine Prellung“, schilderte das Unfallopfer im Zeugenstand. „Ich kann den Arm nicht mehr heben, konnte bis jetzt keine Nacht durchschlafen, so stark waren meine Schmerzen.“ Die Richterin sprach den Autofahrer in allen Anklagepunkten schuldig und verurteilte ihn zu einer zur Hälfte bedingten Geldstrafe von 7200 Euro. Außerdem muss er dem 72-Jährigen 2000 Euro Teilschmerzensgeld bezahlen.
32-Jähriger soll Ex-Frau misshandelt und bedroht haben: Verhandlung vertagt
Weil er die Mutter seiner Tochter, mit der er bis vor Kurzem eine Beziehung führte, mehrfach gepackt, gewürgt und mit dem Umbringen gedroht haben soll, stand gestern ein 32-jähriger Iraner in Innsbruck vor Gericht. Der wegen Körperverletzung Vorbestrafte stritt alles ab. Seine Ex-Lebensgefährtin sei jähzornig, wolle ihm nur eins auswischen. Die 33 Jahre alte Frau schilderte es anderes, nannte den Mann „ziemlich aggressiv. Einmal in der Woche hat er mich geschlagen, jeden Tag beleidigt“. Im Restaurant, welches der Angeklagte betreibt, soll er ihr im vergangenen Juli gesagt haben, dass er ihr mit dem Dönermesser, welches er gerade in der Hand hielt, die Kehle aufschlitzen werde. Da die Verteidigung die Einvernahme von zwei möglichen Zeugen dieses Vorfalles beantragte, wurde die Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt. (bfk)