Industrie besser als vor der Krise, Tirol über dem Durchschnitt
Tirol holte überdurchschnittlich auf. Die Metallindustrie legte in Österreich besonders stark zu.
Innsbruck – Die Industrie hat in fast allen Bundesländern wieder das Vorkrisenniveau erreicht, hat die UniCredit Bank Austria errechnet. Die Industrieproduktion war aufgrund der Corona-Maßnahmen im Vorjahr in allen Bundesländern massiv eingebrochen. Die Produktionsleistung lag am Tiefpunkt im April 2020 im Österreich-Durchschnitt um 25 Prozent unter jener aus 2019, wobei das Burgenland, Oberösterreich, Salzburg und die Steiermark mit einem Rückgang von mehr als 30 Prozent besonders stark betroffen waren. Mittlerweile liegt die gesamte Produktionsleistung in Österreich schon wieder um 3,2 Prozent über dem Vorkrisenniveau. Tirol holte dabei – wie auch Kärnten, Wien und Vorarlberg – überdurchschnittlich gut auf. Nur die Industrie im Burgenland liegt noch unter dem Vorkrisenniveau.
Wermutstropfen: Die Beschäftigung in der Industrie übersteigt nur in zwei Bundesländern das Vorkrisenniveau, nämlich in Kärnten und der Steiermark. Bundesweit sind in der Industrie um ein Prozent oder rund 6000 Menschen weniger beschäftigt als vor der Corona-Krise.
Die beste Entwicklung auf gesamtösterreichischer Ebene verzeichnete bisher die Herstellung von Metallerzeugnissen, deren Produktionsleistung bereits über 20 Prozent über dem Vorkrisenniveau liegt. Und: „Die Steigerung der Produktivität in der österreichischen Industrie hat sich seit der Pandemie tendenziell beschleunigt“, sagt Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl.
Diese Entwicklung dürfte in den aktuellen Metaller-Lohnverhandlungen die Position der Gewerkschaft stärken. Gestern stiegen die Sozialpartner zur dritten Verhandlungsrunde in den Ring. Wie berichtet, fordern die Arbeitnehmervertreter ein Lohnplus von 4,5 %, Unternehmen hatten zuletzt maximal 2,2 % angeboten. (TT, APA)