Mehr als 150 Babys in Österreich waren wegen Covid-19 im Krankenhaus
Von Jänner bis August 2021 mussten in Österreich 152 Kinder im ersten Lebensjahr im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus behandelt werden, davon zehn intensivmedizinisch. Betroffen waren davon besonders Säuglinge mit Vorerkrankungen.
Von Carmen Baumgartner-Pötz
Wien – Das Coronavirus sei für Kinder verhältnismäßig harmlos – das hat man zu Beginn der Pandemie immer wieder gehört. Nicht wenige Eltern hat das in der Anfangsphase, bei aller Belastung, auch irgendwie beruhigt. Mittlerweile weiß man, dass Kinder zwar viel seltener schwer erkranken als Erwachsene bzw. ältere Menschen, aber das Risiko von Long Covid und anderen Langzeitfolgen ist durch Studien längst belegt. Und es kann auch die Allerjüngsten treffen: Von Jänner bis August 2021 mussten in Österreich 152 Kinder im ersten Lebensjahr im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus behandelt werden, davon zehn intensivmedizinisch. Betroffen waren davon besonders Säuglinge mit Vorerkrankungen. Die grüne Familiensprecherin Barbara Neßler hatte anlässlich der Verlängerung der Freistellungsregelung für schwangere Frauen beim Gesundheitsministerium die Zahl der hospitalisierten Babys nachgefragt.
Angesichts des starken Anstiegs bei den Covid-Neuinfektionen appelliert Neßler an jene Frauen, die ein Kind bekommen wollen oder bereits schwanger sind und bislang Bedenken hatten, sich jetzt doch impfen zu lassen. „Die Gefahren, die mit einer Covid-19-Erkrankung während einer Schwangerschaft verbunden sind, sind weit höher als etwaige Nebenwirkungen einer Impfung. Wer die Impfung verweigert, setzt sich und das ungeborene Kind leider einem vermeidbaren Risiko aus“, warnt Neßler. Dazu kommt, dass laut Studien das Risiko einer Totgeburt bei Schwangeren mit einem schweren Covid-Verlauf deutlich höher ist.
Unter Frauen im gebärfähigen Alter ist Impfskepsis besonders verbreitet, zu sehr haben sich Verschwörungstheorien um Unfruchtbarkeit breitgemacht. Das nationale Impfgremium hatte die Impfung für Schwangere erst im Mai empfohlen.
Das Gesundheitsministerium versucht derzeit mit Werbespots in mehreren Sprachen, auch über Social Media, Schwangere zur Impfung zu motivieren. Außerdem soll verstärkt bei Gynäkologen über die Wichtigkeit der Impfung informiert werden.