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Feuer-Drama in Bayern: Drei Frauen und ein frühgeborenes Baby tot

Feuerwehrleute am Unglücksort. Wie genau es zu dem Feuer in dem Haus in der Ortsmitte der Gemeinde mit knapp 8000 Einwohnern kam, war zunächst unklar.
© Armin Weigel

Derzeit ist noch nicht bekannt, wie es zu dem Brand in dem Haus in Niederbayern kommen konnte. Für drei Frauen – darunter eine schwangere 20-Jährige – kam jede Hilfe zu spät. Auch das Baby konnte trotz eines Notkaiserschnitts nicht mehr gerettet werden. 19 weitere Menschen wurden verletzt.

Reisbach – Drei Frauen und ein frühgeborenes Baby sind bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus im niederbayerischen Reisbach ums Leben gekommen. "Wir sind traurig und geschockt. Das ist etwas sehr Schlimmes. Und es tut auch weh", sagte der Reisbacher Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner am Samstag. Laut Polizei wurden außerdem 17 Bewohner und zwei Feuerwehrleute verletzt.

Für die 20, 55 und 78 Jahre alten Frauen kam jede Hilfe zu spät. Sie waren laut Polizei nicht miteinander verwandt. Die 20-Jährige sei im siebten Monat schwanger gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Das Kind sei noch durch einen Notkaiserschnitt entbunden worden. "Aber auch für das Kind kam jede Hilfe zu spät", sagte er. Vier Verletzte außer Lebensgefahr kamen ins Krankenhaus.

Brandursache derzeit noch unbekannt

Wie genau es zu dem Feuer in dem Haus in der Ortsmitte der Gemeinde mit knapp 8000 Einwohnern kam, war zunächst unklar. Eine fahrlässige Brandursache lasse sich nicht ausschließen, teilte die Polizei mit. Hinweise auf eine Verursachung durch außen gebe es bisher nicht.

Die Kriminalpolizei Landshut nahm Ermittlungen zur Brandursache auf. Brandermittler konnten zunächst aber noch nicht ins Gebäude. Die Löscharbeiten seien zwar beendet, das Haus werde aber noch von der Feuerwehr überprüft und abgesichert, sagte der Polizeisprecher.

Das Feuer war in der Nacht gegen 2 Uhr ausgebrochen, laut Polizei war zunächst nur von einem Zimmerbrand die Rede gewesen. Feuer und Rauch hätten sich aber schnell ausgebreitet.

Große Hilfsbereitschaft für Betroffene

Man denke an die Gestorbenen und an ihre Familien, die jetzt eine schwere Zeit vor sich haben, sagte Bürgermeister Holzleitner. "Was wiederum schön zu sehen ist, ist die Hilfsbereitschaft und dass man merkt, dass man in solchen Situationen zusammensteht. Das tut auch gut, das gibt auch Kraft." Es habe einen großen Zusammenhalt bei den Hilfskräften geben. Laut Polizei waren mehr als 250 Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte im Einsatz.

Auch von privater Seite habe es viele Anrufe gegeben, es seien Spenden, Kleidung und Unterkünfte angeboten worden, sagte Holzleitner. Manche Bewohner seien bei ihren Familien untergekommen, andere habe die Gemeinde in einem Hotel untergebracht. Laut Polizei sind 27 Menschen in dem Mehrfamilienhaus direkt neben der Kirche des Ortes gemeldet. Bewohner und Angehörige der Opfer wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die Polizei schätzt den Schaden auf einen mittleren bis hohen sechsstelligen Betrag. (APA/dpa)

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