Bildungsdirektor Gappmaier bei „Tirol Live": Drei Lerngruppen wurden angezeigt
Die Herbstferien sind da! Bildungsdirektor Paul Gappmaier zog in „Tirol Live“ eine erste, positive Schulbilanz. Die Test-Regelungen werden fortgeführt.
Innsbruck – Eines vorweg: „Schüler, Eltern und Lehrer haben sich diese Herbstferien jetzt wirklich verdient.“ Tirols Bildungsdirektor Paul Gappmaier bilanzierte gestern in „Tirol Live“ bei TT-Chefredakteur Alois Vahrner die ersten Wochen des neuen Schuljahres. Eines, das bis dato erneut von einem Thema dominiert wird: Corona.
Man habe einen „relativ guten Start hingelegt“, ist Gappmaier überzeugt. Die Infektionszahlen seien überschaubar gewesen, nur wenige Klassen hätten komplett geschlossen werden müssen. Das vom Bund vorgegebene Testprozedere (zwei Antigen-Tests und ein PCR-Test pro Woche; freiwillig für alle, die genesen oder geimpft sind) habe zwar anfangs ein paar Holprigkeiten produziert, diese habe man aber rasch in den Griff bekommen, sagt Gappmaier.
📽️ Video | Paul Gappmaier in „Tirol Live“
Doch wie im allgemeinen Trend, so zeigen auch im Schulbereich die Infektionszahlen aktuell steil nach oben. Galten noch am Montag 204 Personen im Schulwesen (173 SchülerInnen; 23 LehrerInnen, 8 Verwaltungsangestellte) als aktiv positiv, so liegen diese Zahlen mit Stand Donnerstag bereits bei 280 (245/25/10): „Das ist der Höchststand seit Schulbeginn.“ Sieben Klassen (von in Summe 4800) seien aktuell geschlossen. Am Montag waren es erst vier. Dennoch versichert Gappmaier, dass auch weiterhin großflächige Schulschließungen nicht in Sicht seien.
Was die Impfquote in der Lehrerschaft betrifft, gibt sich Gappmaier pragmatisch: „Die ist mit 82 Prozent relativ gut, aber natürlich wären mir 100 Prozent lieber.“ Im Volksschulbereich habe man aufgeholt. Dort lag man lange unter dem Bundesschnitt. Was die Schüler betrifft, seien 22 Prozent der 12-Jährigen und 60 Prozent der 18-Jährigen geimpft. Dazwischen gebe es allerlei Schattierungen. Unter 12-Jährige können noch nicht geimpft werden. Einer Impfpflicht für Lehrer steht Gappmaier weiterhin skeptisch gegenüber: „Zwang ist immer schlecht.“
Was den österreichweit gestiegenen Trend zu Schulabmeldungen betrifft, hätten sich zwischenzeitlich zehn der in Tirol 543 für den „häuslichen Unterricht“ gemeldeten Kinder wieder ins Schulsystem eingeklinkt, bestätigt Gappmaier. Vier private Lerngruppen habe man im Visier gehabt, drei davon auch tatsächlich bei den Bezirkshauptmannschaften (zwei im Unterland, eine im Oberland) zur Anzeige gebracht. Nun müssten die BHs prüfen, ob diese gesetzeskonform betrieben würden oder nicht.
Ob es auch heuer eine „Corona-Matura“ geben werde? Gappmaier lässt die Frage zwar unbeantwortet, rückt aber aus seiner Sicht zurecht, dass der Begriff „Corona-Matura“ fehl am Platz sei: „Das war keine geschenkte Matura – die Schüler haben sich diese sehr wohl verdient.“ (mami)