Ecuador

Gewaltausbrüche in Ecuador bei Protesten gegen hohe Spritpreise

Die Proteste gerieten in Quito völlig außer Kontrolle.
© Cristina Vega RHOR / AFP

Protestierende errichteten Straßenbarrikaden aus Steinen und brennenden Reifen auch in anderen Landesteilen. Mindestens 37 Menschen wurden nach Angaben der Behörden festgenommen und fünf Polizisten verletzt.

Quito – Bei Protesten in Ecuador gegen die stark gestiegenen Spritpreise ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Protestierende schleuderten am Dienstag nahe des Präsidialamts in der Hauptstadt Quito Steine, die Polizei setzte Tränengas ein. Mit Tränengas gingen die Sicherheitskräfte auch gegen Demonstranten vor, die Straßen am Stadtrand von Quito blockierten.

Protestierende errichteten Straßenbarrikaden aus Steinen und brennenden Reifen auch in anderen Landesteilen. Mindestens 37 Menschen wurden nach Angaben der Behörden festgenommen und fünf Polizisten verletzt. Ein Demonstrant wurde von einer Tränengasgranate an der Stirn getroffen. In Quito nahmen nach Angaben von Polizeichef César Zapata etwa 1500 Menschen an den Protesten teil.

Drastischer Anstieg der Treibstoffpreise

Zu den Protesten mit tausenden Teilnehmern hatten Organisationen der indigenen Bevölkerungsgruppen des südamerikanischen Landes aufgerufen. Der Zorn der Demonstranten richtete sich gegen den konservativen Präsidenten Guillermo Lasso, der seit fünf Monaten im Amt ist. Ecuador befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise, die durch die Corona-Pandemie verschlimmert wurde. Eine der für viele Einwohner spürbarsten Folgen ist der drastische Anstieg der Treibstoffpreise.

Lasso hatte erst vor wenigen Tagen eine erneute Anhebung der Spritpreise verfügt. So stieg etwa der Preis für eine Gallone (3,8 Liter) Diesel damit auf 1,90 US-Dollar (1,64 Euro), vor etwas mehr als einem Jahr hatte er noch bei rund 1,00 US-Dollar gelegen. Ecuador ist ein Ölexporteur, aber zur Versorgung der eigenen Bevölkerung auf Treibstoffimporte angewiesen. (APA/AFP)