Rekordtag mit 2522 Radlern auf der Via Claudia
Auf der populären Radroute über den Reschen soll die schwierige Schlussetappe 2022 gebaut werden.
Nauders – Ob E-Bike, klassisches Mountainbike, Trekking-, Gravel- oder Enduro-Bike: In Nauders quartierten sich heuer mehr als 50 Prozent aller Tagesgäste mit einem dieser Fahrräder ein. Das Dorf gilt als Biker-Eldorado. „Nauders ist die führende Rad-Destination tirolweit, wenn nicht österreichweit“, unterstreicht Armin Falkner, TVB-Obmann der Ferienregion Tiroler Oberland. „Der Radtourismus boomt, wir sehen noch Luft nach oben. Das heißt aber auch, wir brauchen eine attraktive Infrastruktur für die Bike-Urlauber.“
Die mit Abstand wichtigste überregionale Route bleibt der Via-Claudia-Radweg. In den Feriendörfern entlang der Route entfallen bis zu 30 Prozent aller Sommer-Nächtigungen auf Radtouristen, so Falkner. Auch die aktuelle Auswertung der Zählstellen bestätigt den Boom: Am 15. August strampelten 1289 Radler über den Reschenpass. Der Rekordtag an der Zählstelle Tschars im Vinsch-gau war der 17. August mit 2522 Radfahrern – ergibt einen stündlichen Schnitt von 105 Bikern auf dem kaum zwei Meter breiten Asphaltband. Auch im Obergricht registrierten die Touristiker heuer eine Steigerung – bei der Zählstelle in Prutz etwa war es ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Vor diesem Hintergrund müsse sich die Region „noch stärker als bisher auf diesen Trend einstellen“, sagte Manuel Baldauf von der TVB-Ortsstelle Nauders. „Die Betriebe müssen einschlägige Service-Leistungen anbieten. Was im Winter ein Skiverleih bietet, muss im Sommer ein Biker-Servicecenter leisten.“
Wermutstropfen für Via-Claudia-Radfans bleibt die Lücke zwischen Pfunds und Nauders. Dort müssen Umwege durch die Tunnels an der Reschenstraße B180 in Kauf genommen werden. Die baulich schwierige und teure Etappe zwischen der historischen Wehranlage Altfinstermünz und Festung Nauders soll 2022 errichtet werden. Das Behördenverfahren ist derzeit noch im Gange. (hwe)