Grünzonenplan für Breitenbacher Ortsteil Kleinsöll ausgehebelt
Grünzonenplan ausgehebelt Bürgermeister Alois Margreiter wegen Raumordnungsbeschluss schwer unter Beschuss.
Von Wolfgang Otter
Breitenbach – „Aufgrund des bestehenden Baulandüberhanges in der Gemeinde sind die gültigen restriktiven Maßnahmen beizubehalten, welche letztlich der Bevölkerung der Gemeinde dienen und der angestrebten Siedlungsentwicklung entsprechen sollen.“ Eine Aussage des Breitenbacher Bürgermeisters VP-LA Alois Margreiter auf der Gemeindehomepage zur Fortschreibung des örtlichen Raumordnungskonzeptes, die an Deutlichkeit nicht zu übertreffen ist.
Für Bewohner des idyllischen Ortsteils Kleinsöll hingegen predigt Margreiter Wasser und trinkt Wein. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates wurde nämlich die Herausnahme von knapp 7000 Quadratmetern Agrarfläche aus der Grünzone in Kleinsöll beschlossen und damit die Voraussetzung für eine spätere Widmung und Verbauung geschaffen.
„Margreiter hat unsere Petition vom Tisch gewischt“, ärgert sich Michael Grahofer, der bereits an die 60 Gleichgesinnte um sich geschart hat, die die Verbauung aufhalten wollen. „Wir sind Weltmeister im Versiegeln von Grundstücken“, sagt Grahofer. Für Inge Klingler läuft die Verbauung der letzten Grünreserven dem Klimaschutz zuwider. Zudem sei das Gebiet „eine feuchte Wiese, ein Biotop mit einem Torfboden“, weiß Grahofer. Daher habe er auch den Umweltanwalt eingeschaltet. Für Ilse Thaler wäre es ohnedies klüger, „vorher zu erheben, ob überhaupt Bedarf besteht“.
Der sei gegeben, sagt Margreiter. Zwar gebe es einen Baulandüberhang, „aber es verkauft niemand etwas“. Und dazu zwingen könne man keinen Grundbesitzer. Daher sei er froh, dass nun ein Breitenbacher etwas hergebe „und einen sozialen Wohnbau für junge Familien ermöglicht. Das ist ein super Projekt“, sagt Margreiter und widerspricht auch dem Einwand, dass die Fläche ein Biotop sei. Den Vorwurf, noch rasch eine Widmung vor seinem Abgang als Dorfchef durchdrücken zu wollen, lässt er nicht gelten: „Bei der Widmung entscheide ich nicht mehr mit.“