Neues Projekt: Kein blauer Stern leuchtet mehr über dem Ahorn in Mayrhofen
Mayrhofen – Ob Liftstation, Hotel oder Talabfahrten: So mancher setzt gerne seinen Besitz nächtens durch ein Lichtermeer in Szene, um ein Blickfang zu sein. Die Mayrhofner Bergbahnen etwa ließen so ihre Ahorn-Bergstation zum „blauen Stern“ über Mayrhofen werden.
Ein „voller Erfolg“ sei das aus rein touristischer Sichtweise gewesen, der Applaus und regen Zuspruch geerntet sowie Neugier geweckt habe, teilt das Unternehmen in einer Aussendung mit. Doch auch die Kritik von jenen Mayrhofnern, denen dadurch das Schlafzimmer erhellt wurde, verhehlt die Bergbahn nicht. Im Gegenteil: „Wir haben die kritischen Stimmen aus der Bevölkerung gehört und nehmen es als Ansporn, unser Beleuchtungskonzept zu überdenken“, teilt die Presseabteilung der Bahn mit.
Der „blaue Stern“ über Mayrhofen leuchtet nun nicht mehr. Stattdessen hat die Bergbahn das Projekt „Luxitation“ (abgeleitet von Lux und Limitation) ins Leben gerufen. Das Ziel: einen maximalen Anti-Lichtsmog zu erreichen und die bergseitige Lichtverschmutzung in Mayrhofen auf ein Minimum zu reduzieren. Unternehmensweit, in enger Abstimmung mit der gesellschaftlich verbundenen Silvretta Montafon, erfolge diese Ressourcenschlankheitskur im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie.
Viel Lob gibt es dafür von Landesumweltanwalt Walter Tschon. „Wir würden uns wünschen, dass andere diesem Beispiel folgen“, sagt er, und dass die Geschäftsführung der Mayrhofner Bergbahnen jene sei, mit der man „immer über alles reden“ könne. Das sehe bei anderen Bergbahnen anders aus. Auch die Zeller Bergbahnen hätten sich angeschlossen und würden ihre Talabfahrt nun umweltverträglicher beleuchten. Die Landesumweltanwaltschaft setzt sich mit ihrem preisgekrönten Projekt „Helle Not“ seit zwei Jahrzehnten für eine Reduktion der Lichtverschmutzung ein. (TT, ad)