Tirol

6957 Wohnungen und Häuser in einem Jahr: Wohnbau-Boom in Tirol hält an

Ende 2020 hatte Tirol 425.500 Wohnungen und Häuser – um 50.000 mehr als 2011.

Wien – Tirol ist eines der teuersten Wohnpflaster, obwohl jedes Jahr auf Teufel komm raus neuer Wohnraum geschaffen wird. Im Jahr 2020 hatte Tirol sogar die größte Wohnbaurate Österreichs, wie aus aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervorgeht. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Tirol 6957 Wohnungen und Häuser fertiggestellt. Das sind 9,2 Wohneinheiten je 1000 Einwohner – so viel wie in keinem anderen Bundesland. Insgesamt wurde im Jahr 2020 dabei eine Fläche von fast 520.000 Quadratmetern überbaut – wobei nicht hervorgeht, wie viel dieser Fläche schon davor bebaut war.

Damit hielt auch im Jahr 2020 der Wohnbau-Boom an. Ende 2011 wurden in Tirol noch rund 375.500 Wohnungen und Häuser gezählt. Ende 2020 – also nur neun Jahre später – gibt es in Tirol bereits 425.500 Wohnungen und Häuser (bei 750.000 Einwohnern), also um 50.000 (oder 13 Prozent) Wohnungen mehr. Im Schnitt kamen somit jedes Jahr rund 5500 Wohnungen neu hinzu – gleichzeitig stieg die Zahl der neuen Haushalte aber um deutlich weniger an, nämlich jährlich um nur 2000 bis 3000 Haushalte. Entsprechend stellten sich Kritiker zuletzt auch die Frage, für wen eigentlich die ganzen Wohnungen errichtet werden und warum trotz des jahrelangen Wohnungsbooms die Immobilienpreise in Tirol jedes Jahr explodieren.

Österreichweit wurden im Jahr 2020 rund 68.100 Wohnungen errichtet – der zweithöchste Wert seit 2011. Der mehrgeschoßige Wohnbau machte etwas mehr als die Hälfte (56 %) aller Fertigstellungen aus. Rund ein Viertel der Bauten waren Ein- und Zweifamilienwohnhäuser. Etwa 18 % der Wohneinheiten wurden durch An-, Auf-, Umbauten an bestehenden Gebäuden geschaffen (hier wurde Wien nicht mitgezählt).

Insgesamt wurden rund 625 Hektar Flächen überbaut, was etwa 875 Fußballfeldern entspricht. 46 % aller verbauten Grundflächen wurden für den Ein- und Zweifamilienwohnhausbau verbraucht. (mas)