Entdeckungstour durch Casablanca: Ich seh’ dir in die Augen, Großes!
Casablanca. Kein anderer Städtename löst dermaßen Kopfkino aus: Ingrid Bergmans glasige Tränen, Humphrey Bogarts Abschiedsworte und das sentimentale „As Time Goes By“. Doch was davon ist heute noch spürbar in Marokkos größter Metropole?
Von Stephan Brünjes
Ilsa Lund (Ingrid Bergman) und ihr Mann Viktor Lazlo entkommen knapp dem fiesen Nazi-Major Strasser, starten mit einer Propellermaschine durch dichten Nebel in Richtung Freiheit. Casablancas korrupter französischer Polizeichef Renault hat diesmal nicht mit Strasser kollaboriert und so die Flucht ermöglicht. „Ich glaube, das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft“, sagt Rick (Humphrey Bogart) zu ihm in der Schluss-Szene des Films „Casablanca“. Könnte ein schöner Begrüßungs-Slogan sein, dieser Satz – am heutigen Flughafen von Casablanca. So wie etwa Liverpool seine Gäste mit „Above us only Sky“ am John-Lennon-Airport begrüßt, einer Zeile aus Lennons Song „Imagine“. Doch bei der Ankunft in Casablanca erinnert nichts an „Casablanca“.
Auch später, in der Stadt, zunächst nicht. „Ach ja, dieser Film“, sagt Abdul, der Guide im Taxi. „Dieser Film?“ Ein Kino-Klassiker, eine der größten Leinwand-Liebesgeschichten, die Film-Noir-Ikone überhaupt! Doch Abdul möchte lieber Casablancas aktuelle Stadt-Ikone zeigen – die Hassan-II-Moschee, eine der größten der Welt. Und lässt den Fahrer dafür auf die Corniche abbiegen, eine endlose Strandpromenade, gerade radikalrenoviert – mit wellig angelegtem Rasenteppich, schattigen Bänken und Strandbars, aber 1957 ursprünglich erbaut als Formel-1-Strecke. „Gleich beim ersten Rennen gab’s einen Toten. Grund genug für die Formel-1-Bosse, nie wieder nach Marokko zurückzukehren“, sagt Abdul.
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