Gewaltsam vor Alkomat-Testung geflüchtet: 26-Jähriger vor Gericht
Geläutert saß gestern ein 26-jähriger Unterländer vor Richterin Sabine Krainer am Landesgericht. Ein Vorfall im August hatte dem bislang Unbescholtenen einen Prozess wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung eingebracht. Damals war er frühmorgens mit seinem Auto herumgekurvt. Eine alarmierte Streife forderte den 26-Jährigen darauf zum Alkomattest auf. Zuvor wollte der Unterländer jedoch seine Notdurft verrichten und nützte die Gelegenheit zur Flucht. Im Weg stand ihm dabei allerdings ein Beamter, der über einen Schubser zu Fall kam.
Ergebnis für den Beamten: Eine tiefe Rissquetschwunde, die noch heute zu sehen ist. Mutmaßlicher Grund für die Flucht ohne Auto war wohl die später festgestellte Alkoholisierung: zwei Promille. Vier Beamte sollten den Vorfall vor Gericht bezeugen. Der Lenker war jedoch so reumütig geständig, dass Richterin Krainer eine Diversion statt der sonst zwingenden Vorstrafe zugestand. In 3000 Euro Geldbuße und 850 Euro Schmerzensgeld willigte der 26-Jährige sofort ein. RA Cathrina Rieder, Anwältin des verletzten Polizisten, war so fair, ihre Kosten aufgrund des schnellen Prozesses von einer Stunde auf eine halbe (291 statt 414 Euro) einzuschränken.
Um den Führerschein ging es am Landesgericht auch bei einem Prozess um Urkundenfälschung und Betrug. Da erklärte der Angeklagte dem Gericht, dass ihm die Polizei geraten habe, für seinen einst abgenommenen Führerschein doch eine Verlustanzeige einzureichen. Ein Geständnis stand am Ende der hanebüchenen Geschichte. Bezüglich eines dilettantischen Einbruchsversuchs hatte der Angeklagte beim Prozess wiederum Schiebetüre mit Nottüre verwechselt. Da beließ es das Gericht bei dem Arbeitslosen bei zur Hälfte bedingten 1600 Euro Geldstrafe. (fell)