Auto-Test

Nissan Qashqai: Kraxler schaffte Klassenaufstieg

Die dritte Generation des Nissan Qashqai hat wortwörtlich an Format gewonnen. Bullig und markant wirkt die Front. Im Crashtest brillierte der ausgewachsene Crossover gerade mit fünf von fünf Sternen.
© Fellner

Das Warten hat sich gelohnt: Die dritte Generation des Nissan Qashqai machte in Technik und Qualität einen spürbaren Sprung nach oben. Im TT-Test die 140-PS-Version.

Von Reinhard Fellner

Tulfes – Mit dem Qashqai hat Nissan 2007 ein völlig neues Fahrzeugsegment definiert. Kompaktklassetechnik wurde der DNA eines SUV eingehaucht. Herausgekommen ist ein Crossover-Konzept, das zum Welterfolg wurde – über fünf Millionen Qashqai liefen seither vom Band. Zeit für eine dritte Generation, um den Erfolg abzusichern. Hierzu hatte Nissan wohl ganz klar im Blick, dass sich die Ansprüche an so einen Crossover nicht nur bei der Stammkundschaft nach oben entwickelt haben. So entspricht ein aktueller Juke ja fast exakt einem Qashqai erster Generation.

So offenbart sich beim neuen Qashqai schon auf den ersten Blick ein Fahrzeug völlig neuen Formats. Auf einer neuen Plattform legte der Nissan in Länge und Breite über drei Zentimeter zu. Karosserie und Innenraum machen qualitativ einen äußerst hochwertigen Eindruck. Das neue Raumgefühl merkt man vor allem vorne. Hier tun sich auf äußerst bequemen Sitzen Mittelklassedimensionen auf. Direkt in den Premiumbereich reicht hingegen die Neugestaltung des Armaturenbretts. Schön gestaltet kombinierten die Japaner hier das Beste aus zwei Welten. Analoges wie Drehregler oder Klimaeinheit erleichtern das Leben. Ein digitales 12,3-Zoll-Cockpit mitsamt 9-Zoll-Mittelbildschirm setzen die Multimediawelt perfekt um. Diese präsentiert sich auf dem allerletzten Stand der Technik und bündelt auch die Assistenzsysteme, die ab der Ausstattung „Tekna“ (Testwagen) serienmäßig an Bord sind. Genial gelöst bei Nissan: Ein Knopfdruck genügt, um den Qashqai beispielsweise auf der Autobahn selbst in der Spur per Abstandsautomat fahren zu lassen. Das Fahren selbst fühlt sich nun aufgrund Fahrkomfort und Dämmung nach Mittelklasse an. Der Qashqai beherrscht dabei mit seinem ausgewogenen Fahrwerk auch das dynamische Fach und beeindruckt mit außergewöhnlichen Bremswerten.

Wie sich die Autowelt verändert hat, zeigte auch das getestete „Basis“-Aggregat mit 140 PS. So wäre dieser Turbo-Benziner noch in der zweiten Generation hinsichtlich Fahrleistungen und Laufkultur locker als Top-Motorisierung durchgegangen. Einzig das Sechsganggetriebe ließ sich nicht knackig genug schalten (vielleicht noch der frühen Serie geschuldet). Mit einem Testverbrauch von 7,7 Litern darf man angesichts 1405 Kilo Leergewicht zufrieden sein. Die neue Größe des Qashqai zeigt sich auch im Kofferraum. Dieser wuchs um 74 auf 504 Liter. Die praktischen Trennwände mit Zwischenboden sind geblieben.

In seiner 158-PS-Version hat Nissan auch Automatik mit oder ohne Allrad im Angebot. Der nun so feine Wagen bleibt ja doch ganz SUV. Ab 27.742 Euro geht es los, wir bilanzierten vollausgestattet mit 37.932 Euro.

Die Technik

Hubraum: 1332 ccm

Drehmoment: 240 Nm bei 1650 U/min

Leistung: 103 kW/140 PS

L/B/H: 4425/1835/1625 mm

Gewicht: 1405/1935 kg

Kofferraumvolumen: 504 – 1447 l

Tankinhalt: 55 l

Höchstgeschwindigkeit: 196 km/h

0 – 100 km/h: 10,2 Sekunden

Verbrauch: 7,7 l/100 Kilometer

Kraftübertragung: Frontantrieb

Preis: (1,3 DIG-T Tekna) 37.932 Euro

CO2-Emission: 146 g/km