Die gute Geschichte: „Wir haben genug, andere Leute haben gar nichts“
Die Klasse 4b der Ursulinen hat nach der Absage des Elternsprechtags eine kreative Lösung gesucht, um Spenden für die Caritas zu sammeln.
Innsbruck – Heuer fiel der Elternsprechtag bei den Ursulinen genau auf den 19. November. Die Mädchen und Buben der 4 b hatten dazu eine Idee: „Das ist der Namenstag der heiligen Elisabeth. Wir haben im Religionsunterricht über sie gesprochen”, schildert Angelina Falkensammer.
Die heilige Elisabeth lebte im 13. Jahrhundert und setzte sich für die Armen und Ausgegrenzten ein. Die einstige Landgräfin war früh Witwe geworden. Sie trat in einen Orden ein und verschenkte ihren gesamten Besitz. Sie führte ein entbehrungsreiches und karges Leben, das sie der Unterstützung von kranken und mittellosen Menschen widmete. Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt vom radikalen Wirken der später heiliggesprochenen Elisabeth.
Die Schülerin Emma Kranebitter erzählt: „Auch bei uns wird die Armut immer größer. Dabei wollen wir nicht nur zuschauen. Wir wollten etwas tun, das unmittelbar wirkt.“ So beschlossen sie spontan, den Sprechtag mit einer Aktion zu verknüpfen und unter den Eltern Spenden zu sammeln. Emma: „Wir haben genug, andere Leute haben gar nichts“. Es lag nahe, bei diesem Datum an die Caritas zu denken. Denn die heilige Elisabeth ist auch die Patronin der Caritas.
Dann passierte das, was alle bereits befürchtet hatten. Der Sprechtag konnte Covid-bedingt nicht stattfinden. Das war zunächst eine große Enttäuschung. Doch die Mädchen und Buben hielten an ihrer Idee fest und suchten nach einer kreativen Lösung. Martina Steiner unterrichtet in dieser Klasse Religion. Man hört den Stolz auf die Buben und Mädchen, wenn sie berichtet: „Die Schülerinnen und Schüler sind dann in andere Klassen gegangen, um das Projekt vorzustellen. Sie haben sich einen Text überlegt und für alle hörbar eine Durchsage über die Sprechanlage der Schule gemacht.“ So haben die Mädchen und Buben ihre gute Idee gerettet und das Projekt trotz widriger Umstände verwirklicht. Dabei sind in Summe mehr als 1000 Euro zusammengekommen, die an die Caritas überwiesen wurden. Emma Kranebitter betont: „Es soll dort verwendet werden, wo es am meisten gebraucht wird.“ (TT)