Musik

Fachbuch und CD: Cedes kreativer Schub im Lockdown

Michael Cede wandelt auf seiner CD „selbstgespräche“ unter anderem auf den Spuren Werner Pirchners.
© Hauser

Querflötist Michael Cede hat ein Fachbuch und eine CD herausgebracht.

Innsbruck – Lockdowns sind offensichtlich gut für kreative Schübe. Gleich zweimal nutzte der aus Natters stammende und am Landeskonservatorium Innsbruck als Professor für Querflöte tätige Michael Cede die staatlich verordnete Zwangspause für äußerst kreative Projekte.

War es im ersten Lockdown das Fachbuch mit dem Titel „Der Flötenton macht die Musik“, das sich mit Strategien und Übungen zur Klangbildung an ambitionierte Flötisten bzw. angehende Berufsmusiker richtet, das der international tätige Flötist verfasste, so war es im dritten Lockdown eine Solo-CD.

Der mit dem Titel „selbstgespräche“ bei Gramola erschienene Tonträger war Cede eine Herzensangelegenheit, deren Beweggrund ein Vierteljahrhundert zurückliegt: die tiefe Freundschaft zu dem leider so früh verstorbenen Tiroler Komponisten und Musiker Werner Pirchner. Für ihn war Cede die ideale Flötenstimme in seinen Werken. Dies führte zum Wunsch Pirchners, Cede möge doch seine Komposition für Soloflöte mit dem Titel „Anstatt eines Denkmals für den Bruder meines Lehrers, der im Krieg, weil er sich weigerte, Geiseln zu erschießen, ermordet wurde (1986)“ einspielen.

Diesen Wunsch erfüllte Cede nun Pirchner, und das auf eindrucksvolle Art und Weise. Mit Bedacht ausgewählt, stellt Cede Pirchners Solo- stück Werke von Georg Philipp Telemann, Claude Debussy, Edgar Varèse, Kazuo Fukushima sowie Zeitgenössisches von Benedikt Huber, Felix Nussbaumer und Eigenkompositionen gegenüber.

Mit großem Sinn für die den jeweiligen Werken zugrunde liegenden Klangqualitäten, mit geradezu magischer Empfindsamkeit und exzellenter Technik beleuchtet Cede den Charakter eines jeden Werkes.

Den sehr persönlichen Zugang zu den Schöpfungen definiert auch der Titel der CD „selbstgespräche“ – seien doch Selbstgespräche Gespräche mit einem gleichwertigen Gesprächspartner. Viele Dinge gingen einem da durch den Kopf, oft gleichzeitig. Letztlich zwar ohne großen Erkenntnisgewinn, so Cede.

Unüberhörbar geht es um momentane Empfindungen, sich spontan entwickelnde seelische Äußerungen. Den Hörer beflügeln Cedes Selbstgespräche zu inneren Monologen mit dem Gewinn tiefer seelischer Erregung.

Für das exzellente Layout und Booklet zeichnet Cede selbst verantwortlich. Als promoviertem Architekten ist ihm auch diese Form der Ästhetik nicht fremd. (hau)

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