Drei Großbrände mit Evakuierungen in Vorarlberg
In Dornbirn gerieten zwei Wohnhäuser einer Wohnanlage in Brand. 60 Personen mussten evakuiert werden. Am Areal der Firma Kunert fingen mehrere Hallen Feuer. In einem Mehrparteienhaus in Bregenz wurden 21 Menschen vor einem Brand in Sicherheit gebracht.
Dornbirn – In Vorarlberg haben am Silvesterabend und in der Silvesternacht drei Großbrände die Polizei in Atem gehalten. In Dornbirn gerieten zwei Wohnhäuser einer Wohnanlage in Brand. 60 Personen mussten evakuiert werden, zehn erlitten Rauchgasvergiftungen. Am Areal der Firma Kunert fingen mehrere Hallen Feuer, zwei Feuerwehrleute zogen sich ebenso Rauchgasvergiftungen zu. Und in einem Mehrparteienhaus in Bregenz wurden am Morgen 21 Menschen nach einem Brand vorübergehend evakuiert.
Diese mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen. Nach bisherigen Informationen dürfte in einer Wohnung ein Sofa zu nahe an einen elektrischen Heizkörper gestellt worden, sein, wodurch sich ein Hitzestau bildete, sagte ein Polizeisprecher zur APA. Der Brand konnte rasch gelöscht werden. Die Bewohner waren durch den Lärm eines Rauchmelders geweckt worden.
Die Ermittlungen zu den genauen Ursachen für die Brände in Dornbirn und Rankweil dürften laut Polizei hingegen noch etwas andauern. Der Brand in der Wohnhausanlage soll sich von der Tiefgarage aus ausgebreitet haben, ein Auto hatte dort laut Medienberichten zu brennen begonnen. Neun Fahrzeuge in der Tiefgarage brannten komplett aus. Wahrscheinlich sei versehentlich ein Silvesterknaller in die Garage geraten, so Brandsachverständiger Andreas Lässer gegenüber dem ORF Vorarlberg. Dabei dürfte sich brennbares Material entzündet haben, in Folge fingen die Autos Feuer. Für die Bewohner wurde in der Nacht in der Volksschule Dornbirn-Oberdorf eine Anlaufstelle eingerichtet. Der Großteil kam bei Verwandten oder Bekannten unter. Die Feuerwehren Dornbirn, Hohenems und Bregenz waren mit rund 120 Kräften im Einsatz, die Rettung mit 60 Helfern. Die Feuerwehren waren kurz vor 19.00 Uhr alarmiert worden.
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften, nämlich rund 400, waren auch bei den Bränden am Kunert-Areal in Rankweil im Einsatz. Das Feuer brach aus noch unbekannter Ursache gegen 0.30 Uhr aus, mehrere Hallen gerieten in Brand. Da in einigen Hallen Chemikalien gelagert waren, wurde der Landeschemiker gerufen. Dieser stellte nach einer Begutachtung fest, dass keine Gefahr für Menschen und Umwelt bestand. Erst gegen 8.00 Uhr konnte Brand aus gegeben werden. Die Aufräumarbeiten waren im Gange, Teile der Hallen waren einsturzgefährdet, berichtete der ORF Vorarlberg.
Auch abseits der Großbrände hielt die Silvesternacht die Einsatzkräfte im "Ländle" gehörig auf Trab. Rund 300 Alarme gingen bei der Landesleitzentrale in Bregenz ein. 90 Vorfälle standen in Zusammenhang mit Pyrotechnischen Artikeln - in erster Linie handelte es sich dabei um Lärmerregungen wegen unerlaubtem Abfeuerns von Feuerwerkskörpern. Rund 20 Einsätze betrafen private Silvesterfeiern mit lautstarker Musik, hieß es.
Es kam aber auch zu Sachbeschädigungen und Verletzungen. So versuchten in Silbertal zwei Jugendliche zwei Böller im Freien in den Händen gleichzeitig zu zünden. Dabei explodierte einer der Böller in den Händen eines Jugendlichen. Dieser erlitt schwere Verbrennungen an beiden Händen und wurde ins Krankenhaus Feldkirch gebracht.
In Fußach wurde ein Mistkübel und das Seitenglas einer Bushaltestelle vermutlich durch Feuerwerkskörper beschädigt. In Hard zerstörten Unbekannte kurz nach Mitternacht mit einem Böller einen Briefkasten und in Mäder geriet wegen eines fehlgeleiteten Feuerwerkskörpers eine Markise in Brand. (APA)