Feller nach Aufholjagd: „Sicher eine der größten Leistungen meiner Karriere“
Drei Fragen an den Tiroler Manuel Feller nach der sensationellen Aufholjagd im Schladming-Nachtslalom von Platz 28 auf 3:
Dass sie noch so weit nach vorne gekommen sind, kam nach der überstandenen Erkrankung und der langen Pause völlig unerwartet. Wie erklären sie sich das?
Feller: Das war wirklich ein brutal zäher Tag für mich. Ich bin heute erstmals seit zehn Tagen aus meiner Wohnung raus und war im ersten Durchgang völlig überfordert, hatte beim Aufwärmen auch Kreislaufprobleme. Dann habe ich sogar gedacht, scheiße ich bin 28. und muss nochmal da runterfahren. Klingt blöd, war aber so. Ich war ja fix und fertig. Dann bin ich mit dem Rücken zur Wand gestanden und habe nochmals alles reingeschmissen. Dass es dann so aufgeht, ist unglaublich. Das hätte sich keiner gedacht.
Hat es geholfen, dass sie nichts mehr zu verlieren hatten?
Feller: Genau. Ob ich drei Punkte oder keinen mache, ist auch schon wurscht. Ich habe Kitzbühel wegen Corona verpasst, also gab es eh nur eine Devise. Ich bin eh im ersten Durchgang auch schon voll angeraucht, aber ich war noch nicht bereit. Zumindest ein Trainingstag wäre super gewesen vor dieser Aufgabe. So war der erste Lauf mein Training, der zweite war dann schon richtig gut.
Sie haben sportlich eine ÖSV-Pleite verhindert und zudem auch eine stimmungsvolle Fan-Party auf der Tribüne befeuert. Taugt ihnen das?
Feller: Ich habe heute die Kohlen noch aus dem Feuer geholt. Das war sicher eine der größten Leistungen, die ich in meiner Karriere bis jetzt erbracht habe. Super, dass Fans da waren und eine Gaude hatten. Schade dass die Tenne jetzt nicht mehr offen hat (lacht). Blöd nur, dass ich den ersten Durchgang versemmelt habe. Denn da hat mein Bub zum ersten Mal zugeschaut. Danach ist er schlafen gegangen.