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Angeschlagene Auto-Allianz mit neuen Lebenszeichen

Nach Kangoo und Jogger ist der Townstar an der Reihe: Der Hochdachkombi soll dieses Jahr starten.
© Nissan

Renault, Nissan und Mitsubishi bekunden die Absicht, 23 Milliarden Euro in die Elektromobilität zu investieren.

Wien – Noch holpert es bei Renault, Nissan und Mitsubishi – das Allianz-Trio hadert weiterhin mit einem in die Jahre gekommenen Modellprogramm. Dessen Erneuerung steht aber nun an, es wird Opfer, aber auch viele Neuheiten geben. Zur ersten Gruppe, die ausgemustert wird, zählt der Micra. Der Kleinwagen, lange eine gesetzte Bank bei Nissan, muss als Einstiegsmodell weichen. Diese Funktion soll ein neuer elektrischer Kompaktwagen auf Basis der neuen Plattform CMF-BEV übernehmen.

Die Micra-Episode ist aber nur ein Detail des neuen Fahrplans, den Nissan, Renault und Mitsubishi in dieser Woche vorgestellt haben. Das bunte Trio plant, innerhalb ihrer engen Kooperation binnen der nächsten fünf Jahre 23 Milliarden Euro allein in die Elektro-Offensive zu stecken. Bis 2030 sind 35 neue Elektro-Modelle vorgesehen, dafür stehen fünf verschiedene Plattformen zur Verfügung. Damit will die Allianz für sich verbuchen, dass sie das „weltweit größte Angebot an Elektroautos“ im Jahr 2030 haben wird. „Es handelt sich dabei um massive Investitionen, die keines der drei Unternehmen allein tätigen könnte“, erklärt der Allianz-Vorsitzende Jean-Dominique Senard. „Gemeinsam machen wir den Unterschied für eine neue, globale und nachhaltige Zukunft: Die Allianz wird bis 2050 klimaneutral.“

Zu den Plattformen: Die schon erwähnte Basis CMF-BEV startet im Jahr 2024, sie dient nicht nur dem Micra-Nachfolger, sondern auch dem elektrischen R5, auch die Marke Alpine soll davon profitieren. Bis zu 250.000 Einheiten werden im französischen ElectriCity-Werk produziert werden – jedenfalls laut Allianz-Vorgaben. Als globale, flexible Plattform gibt es darüber hinaus CMF-EV, sie stellt nicht nur die Basis des Nissan Ariya, sondern auch die des angekündigten Mégane E-Tech Electric dar. Mehr als 15 Modellreihen sind im Moment geplant, bis zu 1,5 Millionen Einheiten können markenübergreifend produziert werden.

Im Weiteren gibt es für den Nutzfahrzeugsektor die LCV-EV-Basis für Fahrzeuge wie den Kangoo oder den Townstar (Nissan). Dann kümmert sich die Allianz um KEI-EV für leichte Fahrzeuge und um CMF-AEV – den Unterbau für den Dacia Spring Electric.

Unter dem Schlagwort „Intelligente Differenzierung“ teilen sich die drei beteiligten Autohersteller die Aufgaben auf. Als gesetzt gilt zudem die Verwendung einer gemeinsamen Plattform für Fahrzeuge der Kompaktklasse und der Mittelklasse (C- und D-Segment), auf der der Nissan Qashqai, der kommende Renault Austral, der künftige X-Trail, der nächste Outlander und ein siebensitziges SUV basieren. Ebenfalls geplant ist, dass Mitsubishi in Europa zwei neue Fahrzeuge auf den Markt bringen wird, darunter auch einen ASX-Nachfolger (der wohl eine Verwandtschaft zum Renault Captur und zum Nissan Juke aufweisen dürfte). (hösch)