Die Haie wollen die „Caps“ am falschen Fuß erwischen
Das Momentum verleiht dem HC Innsbruck vor dem Auswärtsdoppel (heute Vienna Capitals, morgen Znojmo) Flügel. Ziel bleibt das Pre-Play-off.
Von Daniel Lenninger
Wien – Für die Innsbrucker Haie lohnt es sich, auf der Suche nach wohltuenden Erinnerungen an die Vienna Capitals etwas tiefer in die Vergangenheit einzutauchen. Denn zuletzt hatte der HCI im Duell mit dem heutigen Gegner wenig zu melden: Die Cracks aus der Tiwag-Arena verloren acht der jüngsten zehn Duelle. Den letzten Auswärtssieg in der Bundeshauptstadt feierte man gar am 18. März 2018. Schnee von gestern. Wie auch die schönste Assoziation, denn der aktuelle Tabellennachbar war auch der letzte HCI-Gegner in einem Play-off.
Das war in der Spielzeit 2017/18 – und nach dem gestarteten Erfolgslauf mit fünf Siegen aus sieben Spielen träumt die Truppe von Headcoach Mitch O’Keefe von der Rückkehr in die „Königsklasse“ der ICE Hockey League. Dem Tabellen-Achten wird in der öffentlichen Wahrnehmung sogar Platz sechs zugetraut. Eine Schnelllebigkeit, die auch aus dem dichten Programm resultiert. Die Haie lagen ja nach einer verzwickten Corona-Situation bereits wehrlos am Meeresboden. „Unser Ziel bleiben die Top 10. Alles Weitere ist ein Bonus“, hält Co-Trainer Florian Pedevilla den Puck flach. Schon morgen gastiert der HCI in Znojmo.
Zwischen der fetten Beute (Top sechs – direkter Play-off-Platz) und einer verdorbenen Mahlzeit (Verpassen des Pre-Play-offs/Plätze sieben bis zehn) bleibt es für die hungrigen Haie ein schmaler Grat. Und auch der Identifikationsfigur ist es nicht entgangen, dass die zuletzt von Corona geplagten „Caps“ eine Schwächephase (fünf Niederlagen in Folge) durchstehen müssen. Aber die Statistik interessiert Pedevilla herzlich wenig: „Sie werden hochmotiviert sein, sich herauszukämpfen.“
Dem HCI ist das gelungen. „Wir haben zu alter Stärke gefunden“, strich Pedevilla vor allem die Chancenverwertung hervor. Neben Topscorer Tim McGauley auch ein Verdienst von Michael Huntebrinker als weiteres Gesicht der kollektiven Auferstehung.