Toyota Highlander: Unscheinbarer Verpackungskünstler
Er bietet viel Platz, sichere Traktion und ein alternatives Antriebssystem: der Toyota Highlander. Er entpuppt sich als praktisch und als ruhiges Gemüt – und selten als eigenwillig.
Von Markus Höscheler
Innsbruck – Das ermüdende Klischee geht uns nicht aus dem Kopf: „Es kann nur einen geben!“ Genau dieser Satz ist jenen wohlvertraut, die den Film „Highlander“ aus dem Jahre 1986 gesehen haben. Visuell und akustisch beeindruckend kämpfen „Unsterbliche“ in Schwertduellen über Jahrhunderte gegeneinander, um den „Preis“ – eine Art Vergöttlichung – zu gewinnen. Wer unterliegt, verliert den Kopf (und die „Unsterblichkeit“). Ganz so phantastisch geht es bei Toyota nicht zu, auch wenn die Japaner Ende des vorigen Jahrtausends viel Phantasie für alternative Antriebe übrighatten. Dies materialisierte sich im Hybridsystem, der Kombination aus Benzin- und Elektromotoren, was Verbrauchs- und Emissionsreduktion in Aussicht stellte.
Mit dem Hybridantrieb konnte sich Toyota am Markt mit Durchhaltevermögen durchsetzen. Zahlreiche Baureihen sind mit der spritsparenden Technik versehen, auch der hierzulande erst seit knapp einem Jahr angebotene Highlander. Der geht erfreulicherweise zivilisierter zu Werke als die mit Hieb- und Stichwaffen agierenden Haupt- und Nebendarsteller im Fantasyfilm von 1986. Dabei fehlt es ihm nicht an gewinnbringenden Argumenten: Der 4,97 Meter lange Highlander bietet Platz für bis zu sieben Insassen und hat ein Ladevolumen, das bis zu 1909 Litern reicht. Sorglos kann es mit dem Highlander somit auf die lange Reise gehen, zumal sein Fahrwerk komfortabel abgestimmt ist und die Insassen über ausreichend Kopf- und Beinfreiheit verfügen. Nicht minder beachtenswert sind die Vorteile der hohen Sitzposition und des bequemen Aus- und Einsteigens.
Nicht ganz so praktisch erwies sich der Highlander bei der Variabilität – beim Umlegen der zweiten Reihe gaben sich die Lehnen sturer als erwartet, auch beim Vorziehen wollte es mit dem Einrasten nicht so recht klappen. Wünschenswert wäre darüber hinaus das Verhältnis von 40:20:40 beim Umlegen der Rücksitzlehnen gewesen – oder wenigstens eine Art Skidurchreiche in der Mitte.
Diese Erfahrungen schmälern jedoch kaum den hohen Alltagsnutzen des Highlanders im ständigen Gebrauch: Wir waren angesichts winterlicher Fahrbahnen immer wieder beruhigt, dass der Highlander mit einem Allradsystem bestückt ist und mit einer Motorenkombination, die mit 248 PS Systemleistung über ausreichend Kraft verfügt. Das Zusammenspiel der beiden Aggregate und des stufenlosen CVT-Getriebes funktioniert reibungslos, bei Steigungen ist der Benzinmotor etwas stärker zu vernehmen.
Ruhe strahlt auf jeden Fall das Interieur mit seinem großzügig gestalteten Touchscreen (12,3 Zoll), der installierten Dreizonen-Klimaautomatik, seinem leuchtstarken Head-up-Display und seiner hochwertigen Lederausstattung aus. Dass der 8,6 Liter Benzin verbrauchende Highlander-Testwagen zum Preis von 72.420,27 Euro angeboten wird, liegt auch an der hervorragenden Ausstattung.