Gemeinderatswahlen 2022

Fridays For Future: Gemeinden sollen Druck machen für Klimaschutz

Die Klimaschutzbewegung Fridays For Future (FFF) fordert Taten statt Worte – hier bei einer Demo.
© Falk

Die Wahl am 27. Februar bestimmt die Klimazukunft, sagt Fridays For Future. Gemeinden können nicht nur selbst etwas tun, sondern auch bei Land und Bund Forderungen stellen.

Von Catharina Oblasser

Innsbruck – Die neuen Gemeinderäte, die am 27. Februar in Tirol gewählt werden, stehen vor einer großen Aufgabe. Sie müssen alles tun, um das Klima zu retten. „Die Gemeindepolitik der nächsten Jahre bestimmt unsere Zukunft“, so die Bewegung „Fridays For Future“ (FFF) Tirol. Deshalb fordert die Bewegung von allen, die künftig in einer Gemeinde Verantwortung tragen, zu handeln.

Das muss sich nicht auf das eigene Dorf beschränken, erklärt Paula Schickh, Sprecherin von FFF Tirol, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. „Die Gemeinden können ihre Mittel nutzen, um Druck auf Land und Bund auszuüben.“ Jede Gemeinde, und sei sie noch so klein, könne die Stimme erheben, mehr Klimaschutz fordern und Ideen, Konzepte und Vorschläge einbringen, sagt Schickh. „Es geht darum, dass wir als Gesellschaft zusammen gegen die Klimakrise arbeiten. Jede und jeder kann und muss dazu beitragen.“ Dies umso mehr, als Österreich schon 2019 den nationalen Klimanotstand ausgerufen hat.

Die Gemeinderatswahl am 27. Februar soll zur Klimawahl werden: Das verlangt FFF. Im Vorfeld lädt die Umweltschutz-Bewegung alle Organisationen, Gemeinden, politischen Parteien oder Personen des öffentlichen Interesses ein, das Forderungspapier für ein klimafittes Tirol zu den Gemeinderatswahlen 2022 zu unterschreiben. Das Papier listet Beispiele auf, welche konkreten Schritte möglich sind. In jeder Gemeinde soll es einen eigenen Umwelt- und Klimabeauftragten geben, und es sollen Klima-Stammtische eingerichtet werden. Ein weiterer Vorschlag: Workshops zu allen Verbesserungen, die im Ort möglich sind. Zielführend wäre es auch, die Stärken und Schwächen der Gemeinde bei einem Klimacheck zu erfassen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein „schwarzes Brett“ am Gemeindezentrum und online soll die Weiterentwicklung beim Klimaschutz und neue Projekte sichtbar machen.

Wie dringend es ist, sofort zu handeln, veranschaulicht Wissenschafter Wolfgang Gurgiser, der zur FFF-Gruppe „Scientists For Future“ gehört. „Alpine Gemeinden sind besonders von der Erwärmung betroffen. Der Schutzwald wird geschwächt, es kommt zu Steinschlägen und Muren, starke Niederschläge richten oft großen Schaden an.“ Die Rückzugsräume – sprich: höher gelegene Zonen – müssten frei gehalten werden.

Christoph Pohl, Mitglied der Gruppe „Parents For Future“, fordert lokale Einkaufsmöglichkeiten, weniger Bodenversiegelung und eine neue Mobilität. „Immer noch mehr Straßen, immer noch mehr Verkehr: Das kann doch nicht die Antwort sein.“

In den nächsten Tagen finden Klima-Kundgebungen von FFF statt: am 11. Februar in Kufstein, Imst und Landeck, am 14. Februar in Kitzbühel, Reutte und Lienz und am 15. Februar in Schwaz und Innsbruck.