Missbrauchsskandal: Benedikt bekommt Solidarität von Papst und Prälat
Vatikanstadt – Der emeritierte Papst Benedikt XVI. bekommt Unterstützung für seinen Brief als Antwort auf das Münchner Missbrauchdossier. Das Schreiben Benedikts sei das Dokument eines "großen Gläubigen und eines großen Humanisten", betonte der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Bischof Vincenzo Paglia, im Interview mit dem italienischen Radiosender Radio 24 am Donnerstag.
In seinem Brief nehme Joseph Ratzinger "die Schuld aller auf sich". "Er war der erste, der von diesem 'Schmutz' in der Kirche gesprochen hat", sagte Paglia. Benedikt habe sofort nach seiner Wahl zum Papst ein Verfahren in Sachen Missbrauch in der Kirche eingeleitet. "Ich glaube, er ist ein Beispiel für die gesamte Kirche, aber auch für die gesamte Gesellschaft, denn dieses dramatische Übel der Gewalt gegen Kinder ist transversal, es betrifft alle Institutionen der Gesellschaft", so Paglia.
Papst Franziskus hat Benedikt XVI. nach dessen Brief als Antwort auf das Münchner Dossier eine Unterstützungsbotschaft geschickt, teilte der Privatsekretär des emeritierten Papstes, Erzbischof, Georg Gänswein, im Interview mit RAI 1 Tg1 am Mittwochabend mit. "Ein sehr schöner Brief von Papst Franziskus ist bei Benedikt XVI. angekommen, ein Brief, in dem er als Seelsorger spricht, er spricht als Bruder und er spricht auch als Mensch, der noch einmal sein volles Vertrauen, seine volle Unterstützung und auch sein Gebet zum Ausdruck gebracht hat", sagte Gänswein. (APA)