Olympia 2022

Silber in der Team-Staffel! Dritte Medaille für Österreichs Rodler

Österreichs Rodler-Team mit Madeleine Egle, Wolfgang Kindl, Thomas Steu und Lorenz Koller mit der Silber-Medaille.
© EXPA/JOHANN GRODER

Im Eiskanal von Yanqing rasten Madeleine Egle, Wolfgang Kindl und die Doppelsitzer Thomas Steu/Lorenz Koller zur Silbermedaille. Damit sorgte die Mannschaft für das insgesamt 13. Edelmetall für Österreich.

Yanqing – Österreichs Rennrodler beendeten ihre Olympiarennen mit der dritten Medaille im vierten Rennen. Im Eiskanal von Yanqing rasten Madeleine Egle, Wolfgang Kindl und die Doppelsitzer Thomas Steu/Lorenz Koller zur Silbermedaille. Die Mannschaft musste sich der deutschen Mannschaft mit Natalie Geisenberger, Johannes Ludwig und Tobias Wendl/Tobias Arlt um 0,08 Sekunden geschlagen geben. Lettland gewann Bronze.

Im Rodeln war es die dritte Medaille in China, zuvor hatten Steu/Koller im Doppelsitzer Bronze und Kindl im Einzel Silber geholt. Österreich liegt nun im Medaillenspiegel auf Platz drei hinter Deutschland und Norwegen und gemessen an der Anzahl der Medaillen sogar auf Rang eins. Zweimal Gold und einmal Silber - davor hatten am Donnerstag Johannes Strolz in der alpinen Kombination und Alessandro Hämmerle im Snowboard-Cross triumphiert - bedeuteten zudem aus ÖOC-Sicht einen der fünf erfolgreichsten Olympia-Tage der Nachkriegszeit.

Dabei hätten es durchaus drei Goldene sein können. Österreich lag nach den Läufen von Egle und Kindl knapp vor den Deutschen, doch Wendl/Artl drehten das Ergebnis noch um - auch deshalb, weil Steu/Koller im Finish in der berüchtigten Kurve 13 ein Fehler unterlief. "Bis auf die 13er-Kurve war es ein toller Lauf, dann ist der Fehler passiert. Es tut mir leid für die Teammitglieder, aber wir haben Silber gewonnen, nicht Gold verloren. Ich bin trotzdem glücklich", sagte Steu und meinte schmunzelnd: "Ich hoffe, sie hassen mich nicht."

Seine Teamkollegen quittierten diese Aussage mit lauten Lachern, Vorwürfe gab es keine. "Die Doppelsitzer hatten einen kleinen Fehler, aber es wäre trotzdem knapp geworden. Geil, dass wir eine Medaille gemacht haben", erklärte Kindl. Egle war nach eigenen Angaben "megahappy" und freute sich auf ihre baldige Rückkehr zu ihrer Familie.

Die 23-Jährige hatte im Einzel-Bewerb eine Medaille verpasst, legte diesmal aber einen starken Auftritt hin und wies sogar Geisenberger in die Schranken. "Ich habe noch den Lauf von Madeleine mitbekommen, das hat noch einmal richtig gepusht", berichtete Koller.

Die 13 brachte Österreichs Rodlern Madeleine Egle, Wolfgang Kindl und Thomas Steu/Lorenz Koller (v.r.) Glück.
© APA/EXPA/JOHANN GRODER

Bei ÖRV-Präsident Markus Prock überwog die Freude. "Leider hatten Steu/Koller den kleinen Rutscher, das war wahrscheinlich die entscheidende Szene. Aber wir sind happy, dass wir mit dem Speed der Deutschen mitgekommen sind. In vier Bewerben drei Medaillen zu machen, ist super", resümierte der Tiroler.

ÖRV-Chefcoach Rene Friedl sprach von einem "sehr knappen" Rennen. "Unten haben wir ein bisschen zu viel gepatzt, sonst wäre Gold drin gewesen. Aber wir brauchen uns nicht zu ärgern. Dass wir so stark mithalten, hätte ich gar nicht gedacht, doch heute war der Speed voll da."

Am Ende aber gewann wieder einmal Deutschland, womit Geisenberger Geschichte schrieb. Die 34-Jährige ist mit nun sechsmal Gold und einmal Bronze nicht nur die erfolgreichste deutsche Wintersportlerin bei Olympia, sondern geschlechterübergreifend auch die siebenterfolgreichste Sportlerin der Geschichte bei Winterspielen. Mehr Goldmedaillen haben nur die Norweger Marit Björgen (Langlauf), Ole Einar Björndalen (Biathlon) und Björn Dählie (Langlauf) mit je acht gewonnen. (APA, TT.com)

Reaktionen zu Silber in Rodel-Staffel

Madeleine Egle (Silbermedaillengewinnerin): "Ich bin megahappy, dass es so aufgegangen ist. Ich freue mich, dass ich endlich wieder ein bisschen durchschnaufen kann, es waren zache Wochen. Ich bin froh, wenn ich wieder daheim sein kann."

Wolfgang Kindl (Silbermedaillengewinner): "Wir haben gewusst, wenn alle ihre Leistung bringen, können wir absolut um eine Medaille mitfahren, wenn nicht sogar ganz vorne dabei sein. Die Doppelsitzer hatten einen kleinen Fehler, aber es wäre trotzdem knapp geworden. Geil, dass wir eine Medaille gemacht haben."

Thomas Steu (Silbermedaillengewinner): "Bis auf die 13er-Kurve war es ein toller Lauf, dann ist der Fehler passiert. Es tut mir leid für die Teammitglieder, aber wir haben Silber gewonnen, nicht Gold verloren. Ich bin trotzdem glücklich. Ich hoffe, sie hassen mich nicht."

Lorenz Koller (Silbermedaillengewinner): "Es war eine komplette Leistung. Ich habe noch den Lauf von Madeleine mitbekommen, das hat noch einmal richtig gepusht."

Markus Prock (ÖRV-Präsident): "Leider hatten Steu/Koller den kleinen Rutscher, das war wahrscheinlich die entscheidende Szene. Aber wir sind happy, dass wir mit dem Speed der Deutschen mitgekommen sind. Wir sind stolz, dass gut gearbeitet worden ist. In vier Bewerben drei Medaillen zu machen, ist super."

Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer): "Es war sehr knapp. Unten haben wir ein bisschen zu viel gepatzt, sonst wäre Gold drin gewesen. Aber wir sind sehr zufrieden, haben unser Ziel erreicht, Glückwunsch an das Team. Wir brauchen uns nicht zu ärgern. Dass wir so stark mithalten, hätte ich gar nicht gedacht, aber heute war der Speed voll da."

🔴⚪🔴 ÖOC-Medaillen in Peking

  • 🥇 Gold (4): Matthias Mayer (Ski alpin - Super-G), Benjamin Karl (Snowboard - Parallel-Riesentorlauf), Johannes Strolz (Ski alpin - Kombination), Alessandro Hämmerle (Snowboard Cross)
  • 🥈 Silber (5): Katharina Liensberger (Ski alpin - Slalom), Manuel Fettner (Skispringen - Normalschanze), Wolfgang Kindl (Rodeln - Einsitzer), Daniela Ulbing (Snowboard - Parallel-Riesentorlauf); Madeleine Egle, Wolfgang Kindl, Thomas Steu/Lorenz Koller (Rodeln - Team-Staffel)
  • 🥉 Bronze (4): Matthias Mayer (Ski alpin - Abfahrt), Teresa Stadlober (Langlauf - Skiathlon), Lukas Greiderer (Nordische Kombination), Thomas Steu/Lorenz Koller (Rodeln - Doppelsitzer)