Militärputsch

Junta in Myanmar kündigte Amnestie für mehr als 800 Gefangene an

Massenentlassungen an hohen Feiertagen sind in Myanmar üblich: Aktivisten glauben, dass damit in den Gefängnissen Platz für politische Gefangene geschaffen wird.
© STR / AFP

Massenentlassungen aus den überfüllten Gefängnissen sind in dem asiatischen Land an wichtigen Feiertagen üblich. Im vergangenen Februar hatte die Junta im Zuge einer Massenamnestie 23.000 Gefangene freigelassen, darunter einige berüchtigte Verbrecher.

Myanmar – Anlässlich des Tages der Einheit in Myanmar hat die Militär-Junta eine Massenamnestie für mehr als 800 Gefangene angekündigt. Ein entsprechender "Begnadigungserlass" sehe die Freilassung von 814 Gefangenen vor, erklärte Junta-Chef Min Aung Hlaing am Samstag. Der Tag der Einheit wird in Myanmar alljährlich am 12. Februar begangen.

Es handle sich bei den Inhaftierten größtenteils um Insassen von Gefängnissen in der Wirtschaftsmetropole Yangon, sagte Junta-Sprecher Zaw Min Tun der Nachrichtenagentur AFP. Ob auch eine Freilassung des australischen Ökonomen Sean Turnell geplant ist, teilte der Sprecher nicht mit. Turnell hatte vor dem Putsch als Berater für die abgesetzte De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi gearbeitet.

Massenentlassungen aus den überfüllten Gefängnissen sind in dem asiatischen Land an wichtigen Feiertagen üblich. Im vergangenen Februar hatte die Junta im Zuge einer Massenamnestie 23.000 Gefangene freigelassen, darunter einige berüchtigte Verbrecher. Aktivisten befürchteten damals, dass das Militär damit Platz für politische Gefangene schaffen wollte. (APA/dpa)

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