ICE Hockey League

Haie sind nach Pleiten auf Tauchstation: „Es ist brutal enttäuschend“

Fühlte sich gegen Villach speziell von einigen Führungsspielern im Stich gelassen – Haie-Co-Trainer Florian Pedevilla (M.).
© Kristen

Nach den beiden Heimniederlagen gegen Villach droht den Innsbrucker Haien eine weitere Saison ohne Play-offs. Bozen hat andere Probleme.

Von Alex Gruber

Innsbruck – Nach den beiden schmerzhaften Heim-Niederlagen gegen Villach (2:4 und 3:6) platzte HCI-Co-Trainer Flo Pedevilla gestern einigermaßen der Kragen: „Es ist brutal enttäuschend, vor allem von unseren Leadern. Ich kann nicht verstehen, dass bei einigen in dieser Phase der Saison das Feuer nicht da ist.“

Dass es sich Corona-bedingt – gegen Villach fehlten Cheftrainer Mitch O’Keefe, Daniel Leavens und Lukas Bär – „wie ein Kaugummi durch die Saison zieht, dass wichtige Leute fehlen“, sei auch Teil der Wahrheit. Ein Fighter wie „Nino“ – „Mitch und ich kämpfen sicher bis zum Schluss“ – kann aber mit der Halbherzigkeit einiger Leistungsträger nicht leben: „Es lag gegen Villach nicht daran, dass Mitch nicht da war. Wir haben alles klar angesprochen, dann wird eigensinnig und teils ohne Herz gespielt. Die Mannschaft und jeder Einzelne muss Verantwortung übernehmen.“

Für Pre-Play-off braucht es nur noch Siege

Nach zwei trainingsfreien Tagen wartet am Dienstag gegen Bozen das nächste Match. Ein Blick auf die Tabelle offenbart, dass die Haie (fast) alle der letzten fünf Spiele für einen Platz in den Pre-Play-offs (7.–10.) gewinnen müssen. Es hilft nur arbeiten und auch beten. Nüchtern betrachtet sieht aber vieles nach einer weiteren Saison in Serie ohne Play-off-Teilnahme (zuletzt 2018) aus. „Viele haben uns abgeschrieben und das tut vor allem jenen weh, die weiter bei den Haien an Bord bleiben“, merkt Pedevilla an. Gerüchte, dass Topscorer Tim McGauley in der nächsten Saison über dem Brenner in Südtirol agieren könnte, tragen zur Stunde auch nicht unbedingt zur Leistungssteigerung bei.

Der HC Bozen fühlt sich aktuell „unfit to play“ und nimmt damit „spielunfähig“ gestern gegen den KAC und am Sonntag in Fehervar zwei Niederlagen am grünen Tisch in Kauf. Denn einem Antrag auf Spielverschiebung wurde nach ausführlicher Prüfung der unabhängigen Covid-Sonderkommission nicht stattgegeben, die besonderen Bestimmungen sehen damit vor, dass beide Partien mit 0:5 an die Gegner gehen.

Nach Prüfung aller vorgelegten Corona-Fälle, die der Liga regelmäßig übermittelt werden müssen, seien im 27-Mann-Kader des HC Bozen immer noch 18 Mann einsatzbereit, etwaige Kooperationsspieler können da miteinberechnet werden. Deswegen konnte die Kommission einer Spielverlegung nicht zustimmen. Auch die ICE Hockey League streckt sich in Pandemie-Zeiten nach der Decke ...

Verwandte Themen