Kandidatur der Foto-Zwillinge in Prutz und Mieders
Zwei sehr ähnlich aussehende Wahlkampf-Fotos sorgen derzeit für Belustigung.
Von Matthias Reichle
Prutz, Mieders – Treten in Prutz und Mieders etwa Zwillinge an? Im Internet sorgt ein Hoppala derzeit für allgemeine Heiterkeit. Es geht um Fotos, mit denen sich zwei verschiedene Listen im Wahlkampf präsentieren. Dominikus Heiß will in der Obergrichter Gemeinde Prutz Bürgermeister werden, Manfred Leitgeb tritt in seiner Heimatgemeinde Mieders an.
Im Wahlkampf will man naturgemäß gut aussehen und lässt sich dafür auch professionell ins Licht rücken. Am besten in einer Gruppe von Wählern, denen man seine Visionen erklärt und die einem dabei gebannt an den Lippen hängen.
Zwei Fotos sind sich dabei besonders ähnlich. Nicht nur die Örtlichkeit, sondern auch Szenerie und Gestik gleichen sich frappant. Die Statisten sind sogar bis auf eine Ausnahme die gleichen. „Wir haben uns den Fotografen geteilt“, erklärt Heiß, wie es zu diesem „Zufall“ kommen konnte. Professionelle Fotos seien teuer, wenn man den Wahlkampf aus Eigenmitteln bestreitet, müsse man auf die Kosten schauen, sagt Heiß. Da habe man ein gemeinsames Fotoshooting gemacht. „Der Manni ist ein alter Freund.“
Das bestätigt auch der Miederer Kandidat Manfred Leitgeb. Wenn man sich so viele Jahre kennt, helfe man sich natürlich gegenseitig – auch beim Sparen. Er habe gern „Hilfestellung“ geleistet. „Beinbruch“ sieht er keinen – auch wenn die ähnlichen Fotos auch in Mieders für einiges Aufsehen gesorgt haben.
Aufgenommen wurden die Bilder übrigens weder in Prutz noch im Stubaital, sondern in Seefeld. Die Ähnlichkeit wäre in Zeiten vor Social Media wohl gar nicht aufgefallen. Bleibt die Frage, wo sind die Statisten, denen die beiden auf den Bildern so gewandt die Welt erklären, eigentlich wahlberechtigt? „Das ist die Familie vom Manni“, erklärt Heiß. Sie waren in Seefeld mit dabei. Der bestätigt, dass ein Teil der Personen mit ihm verwandt sei. Ein Kuriosum. Die Frau des Miederer Spitzenkandidaten ist nur am Prutzer Foto zu sehen. „Das wäre sonst zu familiär geworden“, erklärt Heiß.