Kärnten

Polizei gab in Kärnten Schüsse auf Auto von flüchtenden Teenagern ab

(Symbolfoto)
© STOCTANG

Die Jugendlichen waren aufgefallen, weil sie an einer Tankstelle getankt hatten, ohne zu zahlen. Bei der Flucht versuchten Polizisten den Wagen mit zwei gezielten Schüssen auf den Motorblock zu stoppen. Doch erst ein Unfall brachte das Fahrzeug zum Stillstand.

Klagenfurt – Die Polizei hat in Kärnten am Dienstagnachmittag bei einer Verfolgung von mit einem nicht zum Verkehr zugelassenen Auto flüchtenden Jugendlichen zwei Schüsse auf das Fahrzeug abgegeben. Doch nicht einmal diese stoppten das Auto, das erst nach einem Unfall zum Stillstand kam. Schließlich wurden der 17 Jahre alte Lenker und dessen zwei Mitfahrende, eine Wienerin (19) und ein Wiener (16) vorübergehend festgenommen. Aufgefallen waren die Teenies, weil sie tankten ohne zu zahlen.

Ernstlich verletzt wurde niemand, obwohl es laut dem Polizeibericht vom Mittwochvormittag wilde Szenen gab. Auf APA-Anfrage hieß es von der Exekutive, dass die beiden gezielten Schüsse, die das Auto stoppen sollten, im Motorblock des Fahrzeuges einschlugen, die Jugendlichen ihre Fahrt aber trotzdem fortsetzen konnten.

Losgegangen war die Szenerie gegen 14 Uhr, als der junge, führerscheinlose Niederösterreicher das Auto, auf das gestohlene Kennzeichen montiert waren, auf einer Autobahntankstelle in der Gemeinde Preitenegg (Bezirk Wolfsberg) betankte, aber ohne zu bezahlen auf der Südautobahn (A2) in Richtung Klagenfurt weiterfuhr. Die Fahndung begann. Als zwei Polizeistreifen auf das Auto stießen, ignorierte der Lenker Blaulicht sowie Anhaltezeichen und setzte seine Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit fort. Dabei durchfuhr er auch noch zwei Autobahntunnels die mit Rotlicht gesperrt waren und die Rettungsgassen, die sich daher gebildet hatten.

Auto nach Schüssen weiter fahrtauglich

Dann nahmen die Jugendlichen die Ausfahrt Griffen. In deren Kreuzungsbereich zur B80 missachtete neuerlich Anhaltezeichen einer Zivilstreife mit Blaulicht. "Der Lenker erhöhte die Geschwindigkeit und fuhr auf die Beamten zu, worauf einer der Beamten zwei gezielte Schüsse aus der Dienstwaffe auf das Fluchtfahrzeug abfeuerte um dieses zur Anhaltung zu zwingen", heißt es im Polizeibericht. Obwohl die beiden Schüsse den Motorblock trafen, war das Auto weiter fahrtauglich und der Lenker flüchtete weiter in Richtung Ortsgebiet Griffen.

Als er im Kreisverkehr Richtung Griffnerberg abbog, kollidierte er auf Höhe des Gemeindeamtes beim Überholen mit einem anderen Verkehrsteilnehmer. Dabei wurden beide Kfz erheblich beschädigt. Nun gab das Auto den Geist auf.

Der Lenker und die im Fond des Fahrzeuges mitgefahrene 19 Jahre alte Wienerin wurden von den einschreitenden Beamten an Ort und Stelle festgenommen. Der 16 Jahre alte Beifahrer aus Wien flüchtete zu Fuß in eine nahe Siedlung. Dort wurde er von einem unbeteiligten Passanten aufgegriffen und anschließend den Streifenbeamten zur Festnahme übergeben wurde.

19-Jährige war Corona-positiv

Der beim Lenker durchgeführte Alko-Vortest verlief negativ. Wegen Verdachts auf Suchtmittelmissbrauch wurde er der Amtsärztin der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg vorgeführt. Eine Fahruntüchtigkeit wurde nicht festgestellt. Im Zuge der Einvernahme wurden dem 17-Jährigen zwei Kennzeichendiebstähle, vier Tankbetrügereien sowie ein Automatendiebstahl nachgewiesen. Der 16-Jährige war an einem Kennzeichendiebstahl sowie beim Automatendiebstahl beteiligt.

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Die 19-Jährige klagte auf der Polizeiinspektion Wolfsberg über starke Kopf- und Rückenschmerzen. Bei der Untersuchung im LKH fiel der Corona-Test positiv aus. Zudem wurden leichte Verletzungen diagnostiziert, die sie sich nach eigenen Angaben beim Verkehrsunfall zugezogen haben könnte. Der Lenker und der Beifahrer blieben unverletzt. Ein Streifenwagen der Autobahnpolizei wurde beschädigt. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ordnete die Anzeige der Jugendlichen auf freiem Fuß an. (APA)

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