Zum Start ein Doppel in Kematen, Silz/Mötz hat kein Problem mit Favoritenrolle
Vor dem Frühjahr-Auftakt in der Hypo Tirol Liga spricht die Papierform für die Oberländer. In Kematen kann man für Kriegsflüchtlinge spenden.
Von Daniel Lenninger
Innsbruck – Tröpfenweise nimmt das Tiroler Fußball-Unterhaus Fahrt auf. Eine Woche nach dem Auftakt in der tt.com Regionalliga Tirol pfeift Schiedsrichter Milos Pribanovic heute beim Spiel zwischen Zirl und Silz/Mötz die Rückrunde der Hypo Tirol Liga an. Erstmals seit 2019 rollt damit im Frühjahr wieder der Ball.
Favorit: Der Meister steigt direkt auf, der Zweite spielt eine Relegation gegen den Regionalliga-Vorletzten. Spitzenreiter Silz/Mötz wehrt sich nicht gegen die Favoritenrolle. Einem namhaften Team mit einigen Ex-Profis (u.a. Clemens Walch, Ertugrul Yildirim) schloss sich in der Winterpause der hochtalentierte Paulo Rossetti an, der von Liga-Rivale Zams losgeeist wurde. „Wenn du Erster bist, so eine gute Truppe hast, dann muss der Aufstieg das Ziel sein“, formulierte Chefbetreuer Helmut Kraft die hohen Ambitionen.
Verfolger: Der Zweitplatzierte aus Mils verzichtet auf Kampfansagen. „Wir wollen unseren Herbst bestätigen“, ließ Coach Andreas Graus ausrichten. Kematens punktgleicher Christoph Aschenwald (ebenfalls zwei Zähler zurück) ging etwas mehr in die Offensive: „Wir greifen voll an und schauen, was herauskommt.“ Dass sein abhanden gekommener Angreifer Matej Dretvic zuletzt drei Tore für den Regionalligisten Telfs erzielte, registrierte auch der besonnene „Aschi“: „Die besten Spieler sind immer jene, die gerade da sind.“ Trotz sieben Punkten Rückstand dürfte auch Kundl noch mit Platz zwei spekulieren. Und der IAC hat mit Heimkehrer David Oberortner (Imst) und Manuel Göbbel (Hall) gut auf den Abgang von 16-Tore-Mann Christoph Eller (Imst) reagiert. Gegner Union wird vor dem Stadtderby von Neo-Coach Aleksandar Matic motiviert.
Abstiegskampf: Die wichtigste Mission durfte Zirl bereits abhaken: Der Verein lebt noch. Dem Vernehmen war es beim ehemaligen Regionalligisten fünf vor 12, ehe Gerhard Gstettner in das Amt des Obmanns schlüpfte. Josef Sporer (zuletzt bei Telfs II) beerbte Trainer Wolfgang Kleissl. Zwar ging mit Thomas Bergmann (Götzens) der verdiente Kapitän von Bord. Der Verbleib weiterer Leistungsträger und die Verpflichtung von Torwart David Stöckl (Wörgl) nährten aber die Aufbruchstimmung. „In der Zukunft möchten wir viele Eigenbauspieler in der Kampfmannschaft sehen“, gab Gstettner die Marschrichtung vor. Kurzfristig genießt der Klassenerhalt Priorität. Mit dem Rücken zur Wand steht auch Schlusslicht Zams – auf das rettende Ufer fehlen sieben Punkte und Verletzungssorgen erschweren die Aufholjagd.
Solidarität: Neben den Hausherren aus Kematen (gegen St. Johann) spielt morgen auch Völs (gegen Natters) am Rasenplatz des Ortsnachbarn. Im Rahmen des Tiroler-Liga-Doppelpacks findet eine Spendenaktion zugunsten von ukrainischen Flüchtlingen statt. Die Tirol-Ligisten sind in den Farben getrennt, aber in der Sache vereint.