Ukraine-Krieg

Aufnahme von Waisenkindern aus der Ukraine in Tirol heikler als erwartet

(Symbolfoto)
© IMAGO/Vincenzo Circosta

Tirol hat angekündigt, 300 Kinder aus der Ukraine aufzunehmen. Am Samstag kommen die ersten mit ihren Betreuerinnen und Betreuern an.

Von Benedikt Mair

Innsbruck – Aus umkämpften ukrainischen Regionen sollen sie gerettet und nach Tirol in Sicherheit gebracht werden. Es sei geplant, in wenigen Tagen 300 Waisen und ihre Betreuer aufzunehmen, verkündete Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Das war am Freitag vergangener Woche. Noch ist keines der Kinder eingetroffen, hieß es gestern auf Anfrage bei den hiesigen Behörden. Grund dafür sei unter anderem die sehr unübersichtliche Lage in den Kriegsgebieten. Am Samstag kommen die ersten 36 Waisenkinder mit ihren Betreuerinnen und Betreuern an.

Insgesamt handelt es sich um rund 50 Personen, die auf ihrem Weg von der Ukraine nach Tirol von Freitag auf Samstag noch im Burgenland übernachtet haben und am Samstag nun weiter nach Tirol aufgebrochen sind. Der Ort, an dem die Kinder untergebracht werden, wird zum Schutz und zum Wohle der Kinder vorerst nicht bekannt gegeben.

Die Aufnahme der 300 Burschen und Mädchen im Alter zwischen wenigen Monaten und 18 Jahren aus mehreren Heimen in der Ukraine war bei einem Treffen in Wien zwischen Landeshauptmann Platter und dem ukrainischen Botschafter in Österreich, Vasyl Khymynets, vereinbart worden.

Angekündigt war von der Tiroler Regierung auch, dass zwei an Leukämie erkrankte ukrainische Kinder nach Innsbruck gebracht und hier am Landeskrankenhaus behandelt werden. „Noch sind sie nicht bei uns eingetroffen“, sagt Klinik-Sprecher Johannes Schwamberger auf Nachfrage. „Und wir wissen auch nicht, wann sie kommen sollen.“

Das Land Tirol teilte zu dieser Hilfsmaßnahme schriftlich mit, dass „in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt, dem Innenministerium und der Klinik vereinbart wurde, für zwei krebskranke ukrainische Flüchtlingskinder auf der onkologischen Kinderstation stationäre Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen“. Diese könnten dann entsprechend den Bedarfsmeldungen des Bundes belegt werden. „Bislang wurde noch kein Bedarf gemeldet.“ Beisatz: Wohl aufgrund anderweitig zur Verfügung stehender Ressourcen. Und weiter: „Tirol ist und bleibt jedenfalls vorbereitet, sollten diese Plätze für krebskranke ukrainische Flüchtlingskinder benötigt werden.“

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