Philipp Hahn in Alpbach: Urlaubs-Ratings wichtiger als eigener Partner
Alpbach – Wenn sich Zeiten radikal ändern und wenn sich ganze Konzerne neu „erfinden“ müssen, ist er ein gefragter Mann: Der unkonventionelle Münchner Berater und Experte für Leadership und Change-Management Philipp Hahn sieht sich als „Disruptor“, als Zerstörer von Bisherigem. Im Congress Centrum Alpbach lieferte er beim ersten Alpbachtal Tourismus Zukunftstag den rund 200 Touristikern Ansätze für das Denken der Zukunft.
„Die Digitalisierung würfelt alles Bestehende durcheinander.“ Sie schaffe nichts Neues, sie sei ein Werkzeug, welches das Leben erleichtern solle. Für den Tourismus bedeute sie etwa: „Bewertungen sind das Um und Auf. Dem Google-Rating vertrauen Menschen viel mehr als der Meinung ihres Partners.“ Je besser die Sterne-Ratings seien, desto besser werde man gebucht, so Hahn. Daher sollten sich Touristiker die Mühe machen und ihre zufriedenen Kunden um Bewertungen bitten. Diese seien das wertvollste Trinkgeld.
Wer Veränderung möchte, der müsse auch mal unkonventionell denken. Tiktok sei ein Beispiel dafür. Je einfacher und simpler die Videos gestrickt sind, desto mehr Likes hätten sie. „Geben Sie den Menschen ein Gesicht. Filmen Sie Ihre Mitarbeiter, wenn sie morgens gut gelaunt sind! Denn letztlich geht es im Urlaub darum, Spaß zu haben“, so Hahn. Und ein weiterer Tipp: „Halten Sie den Istzustand für den schlechtestmöglichen, dann sind Sie auf dem richtigen Weg.“
Laut Tourismusverbands- Obmann Frank Kostner und Marketingleiterin Petra Cosentino wolle das Alpbachtal die Werbung vor allem online intensivieren. Bei einer Bettenauslastung von 32,6 Prozent gebe es viel Luft nach oben. Tiroler Spitzenwerte verschiedener Regionen liegen bei etwa 50 Prozent. (TT)