Eine Gigafactory der VW-Tochter Seat für Valencia
Seat strauchelte im Vorjahr, investiert aber fleißig. Porsche und Audi gedeihen.
Barcelona, Stuttgart, Ingolstadt – Wenn es nicht so gut läuft, dann muss nach etwas Positivem gesucht und gefunden werden. Bei der VW-Tochter Seat ist dies ganz offensichtlich gelungen, in dieser Woche haben die Spanier einerseits ihren Geschäftsbericht des vergangenen Jahres vorgestellt, anderseits ihre Zukunftspläne dargelegt. Schlechte Nachrichten und gute Nachrichten zugleich, sozusagen.
Seat blickt auf ein „schwieriges“ Jahr 2021 zurück, auch wenn Absatz und Umsatz nach oben gingen. Mit 471.000 verkauften Einheiten lag Seat gemeinsam mit der Tochtermarke Cupra 10,3 Prozent über dem Wert des Jahres 2020. Der Umsatz stieg um 4,5 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Aber beim operativen Ergebnis schlug sich das nicht nieder, es betrug minus 233 Millionen Euro (im Jahr davor war das Minus bei 339 Millionen Euro).
Interessanterweise zeigten bei der Präsentation der Geschäftszahlen Seat-Chef Wayne Griffiths und VW-Vorstandsmitglied Thomas Schmall gute Laune. Warum das? Das hängt mit der guten Nachricht zusammen, denn der Konzern plant, eine Art Gigafactory nahe Valencia zu bauen. Es geht um Investitionen im Ausmaß von sieben Milliarden Euro, wobei sich hier aller Wahrscheinlichkeit nach auch die öffentliche Hand beteiligen wird. Im Kern geht es darum, Spanien umfassend für die Elektromobilität zu begeistern. Und begeistert war Griffiths auch, was neue Modelle anbelangt, ein vollelektrisches SUV von Cupra wurde für 2024 immerhin schon einmal „angeteasert“.
Besser als für Seat lief es im Vorjahr für zwei andere VW-Tochtermarken: Porsche und Audi. Porsche-Boss Oliver Blume konnte darüber berichten, dass es dem Sportwagen erstmals gelingen konnte, in einem Jahr mehr als 300.000 Einheiten zu verkaufen. Der Umsatz erhöhte sich um 15 Prozent auf 33,1 Milliarden Euro, das operative Ergebnis legte um 27 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zu. Audi-Chef Markus Duesmann musste eine kleine Absatzdelle (1,68 Millionen Einheiten, minus 0,7 Prozent) einräumen, Umsatz (53 Milliarden Euro, plus 6,2 Prozent) und operatives Ergebnis (5,5 Milliarden Euro, mehr als verdoppelt) stiegen aber. (hösch)